- Standardsignatur14878
- TitelDealpine und demontane Auen im südöstlichen Mitteleuropa : Struktur und Standortsbedingungen von Auwäldern des östlichen Mitteleuropa am Beispiel der Donau östlich von Wien
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 53-68
- Illustrationen26 Abb., 9 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200133228
- Quelle
- AbstractAuf einer Übersichtskarte werden die heute noch verbliebenen/bestehenden Flächen mit zusammenhängenden dealpinen / demontanen Auwaldbeständen im östlichen Mitteleuropa dargestellt. Es sind dies die Beckenlandschaften der Donau und ihrer Zubringer in den Ostalpen. Da in diesen dicht besiedelten Beckenlandschaften keine vom Menschen unbeeinflussten Auwälder mehr zu finden sind, werden möglichst naturnahe Bestände herausgegriffen und verglichen. Dies sind einerseits die bis vor wenigen Jahren forstlich genutzten Bestände im heutigen Nationalpark Donau-Auen zwischen Wien und Bratislava anderseits Wälder im Inneren der Ostalpen in unterschiedlichen Höhenlagen. Aufgrund der Regulierungsarbeiten und der Errichtung des Marchfeldschutzdammes in der zweiten Hälfte des 19. Jh. sowie durch die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts flussauf errichteten Staustufen sind im Nationalpark Donau-Auen die Standorte und in der Folge die Bestände nachhaltig verändert worden. In einigen Alpentälern (Oberer Lech, Tagliamento) sind hingegen sowohl die hydrologische als auch die Morphodynamik noch erhalten oder zumindest auf größeren Flächen wirksam. Nur an wenigen Flüssen wie etwa am Tagliamento oder an der oberen Theiss ist der Wechsel vom dealpinen zum demontanen Laufabschnitt sowohl im morphologischen Erscheinungsbild der Aue als auch in der Artenzusammensetzung und im Vegetationsmosaik aus unterschiedlich weit fortgeschrittenen Sukzessionsstadien noch zu verfolgen. Die Donau östlich von Wien durchfließt zwischen den Engstellen Wiener Pforte im W und Hainburger Pforte im Osten an der Grenze zur Slowakei ein im Tertiär entstandenes Einbruchsbecken. Regulierungsarbeiten und Dammbauten haben in den vergangenen 150 Jahren ihr Erscheinungsbild von einem verzweigten Fluss mit großen und kleinen Inseln, Schotterflächen und großen Weichholz-Auwaldbeständen jungen bis mittleren Alters zu einem gestreckten Flusslauf mit abgeschnittenen ehemaligen Armen verwandelt. Damit verbunden ist der Verlust - an Wasserflächen insgesamt - von Schotterbänken und Inseln unterschiedlichen Alters - von Flachuferbereichen. Die Folgen der Kanalisierung und der Dammbauten sind: - eine Veränderung der hydrologischen Dynamik (raschere Abführung des Wassers, weniger häufige Überschwemmungsereignisse in der Aue, Abdämmung von Teilen der Aue) - eine Veränderung der Morphologie der Flusses (Laufstreckung, Einschneiden des Flusses in seine eigenen Sedimente, Verhinderung der Entstehung von neuen Inseln, Verhinderung der Laufverlegung, Verschwinden von Flachuferbereichen usw.) und damit eine geringere Konnektivität zwischen Fluss und Aue. Weiters ist damit verbunden - ein Verlust von Pflanzen- und Tierarten (z.B. Myricaria germanica) - das Einwandern von überschwemmungsintoleranten Arten zumindest in die abgedämmten Flächen (z.B.: Acer pseudoplatanus) - die Ausbreitung von Holzarten, die langandauernde Überschwemmungen meiden (z.B. Fraxinus excelsior) - ein Veränderung der Standorts- und Vegetationsdynamik von der Steuerung durch Katastrophenhochwässer zu zyklischen Veränderungen, wie sie von Auwäldern der Unter- und Mündungslaufstrecken bekannt sind und damit eine Veränderung der floristischen und räumlichen Struktur der Auwaldbestände.
- Schlagwörter
- Klassifikation263 (Bewässerte Waldungen. Auewald)
114.1 (Physikalische Bodeneigenschaften (Gleichlaufend mit UDK 631.43 geordnet))
228.8 (Natürliche Bestände)
386 (Wasserstraßen, Flußregulierungen (ingenieurmäßige Gesichtspunkte) [Wildbachverbauung siehe 384.3; Anlagen in Hinblick Trift und Flößerei siehe vorzugsweise 378 und Untertitel; andere Gesichtspunkte siehe 116.7])
907.11 (Nationalparks usw.)
[436.3] (Niederösterreich)
[436.9] (Wien)
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