Standardsignatur
Titel
Agrarumweltprogramme in Deutschland : Anreiz für umweltfreundliches Wirtschaften in der Landwirtschaft und Kooperation mit dem Naturschutz
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 205-213
Illustrationen
5 Tab., 14 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200132700
Quelle
Abstract
Agrarumweltprogramme, 1992 eingeführt, sind der zentrale Baustein der euopäischen Agrarumweltpolitik. 4,5% des EU-Gesamtbudgets für Landwirtschaft wanderten 2002 in die Agrarumweltprogramme; in Zukunft werden erheblich weniger Mittel zur Verfügung stehen. In Deutschland ist derzeit fast ein Viertel der landwirtschaftlichen Fläche in die Agrarumweltprogramme eingebunden. Die von den Bundesländern angebotenen Programme weisen große Unterschiede ihrer inhaltlichen und finanziellen Ausgestaltung auf. Sie betreffen einerseits umweltfreundliches Wirtschaften ("Extensivierungsmaßnahmen") und andererseits Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Die Bewertung der ökologischen Effizienz und der Umsetzung der in Deutschland angebotenen Maßnahmen zeigt folgende Erkenntnisse: Grünlandextensivierung: Die angebotenen Maßnahmen bewahren insbesondere in Grenzertragslagen das Grünland vor Umbruch, Brache, Aufforstung und Intensivierung. Maßnahmen im Ackerbau: Auswirkungen auf den biotischen und abiotischen Ressourcenschutz sind positiv. Doch die Akzeptanz von Maßnahmen, die den "reduzierten Mitteleinsatz" betreffen, ist ausgesprochen gering. Dagegen zeigen erosionshemmende und bodenschonende Maßnahmen hohe Akzeptanz. Arten- und Biotopschutz: Der Umfang der Flächen, der in Arten- und Biotopschutzprogramme eingebracht wird, ist gering, weil diese Maßnahmen zielgerichtet nur auf ausgesuchten Standorten angeboten werden. Um die ökologische Wirkung der Maßnahmen zu optimieren, sind inhaltliche Nachbesserungen oder höhere Ausgleichszahlungen erforderlich. Beim Thema "Honorierung" weisen die Evaluierungsberichte der Bundesländer sowie Experten häufig darauf hin, dass die Förderung nicht ausreicht. Zusätzlich begrenzen der bürokratische Aufwand der Antragsverfahren, die Kontroll-Notwendigkeit sowie ein verbreitetes Misstrauen bei den Landwirten gegenüber der Verlässlichkeit staatlicher Haushalte (Kontinuität der Programme) die Akzeptanz. Um sicherzustellen, dass Agrarumweltprogramme nachhaltig wirken, bedarf es flankierend des Aufbaus von Vermarktungsstrukturen, einer abgestimmten Investitionsförderung sowie Angebote bei Fortbildung und Information.