- Standardsignatur13624
- TitelDendroklimatologische Rekonstruktion der mittleren Sommertemperatur am Tannberg im Zeitraum von 1250 bis 1900
- Verfasser
- ErscheinungsortDornbirn
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 183-206
- Illustrationen10 Abb., 35 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200132477
- Quelle
- AbstractDie Untersuchung der Beziehung zwischen Klimadaten und Holzbildung lebender Fichten (Picea abies (L.) H. Karsten) aus dem Tannberg liefert den Wirkungszeitraum wachstumsbeeinflussender Klimafaktoren. Ein dendroklimatologisches Modell leitet mit einer exponentiellen Transferfunktion die durchschnittliche Juni-/Juli-Monatsmitteltemperatur vom Ringbreitenindex des jeweiligen Kalenderjahres ab. Fichtenserien aus 14 historischen Objekten (Schröcken/Steeg) und 2 Waldstandorten in Schröcken (162 Proben, >18.000 Jahrringwerte) decken in einer durchschnittlich 24fach belegten Chronologie den Zeitraum von 1250 bis 2000 ab. Die in der Dendroklimatologie gängigen Verifizierungstests verliefen signifikant (p<0,001) und deuten darauf hin, dass die rekonstruierte Zeitserie brauchbare Information zur Schwankung der mittleren Sommertemperatur beinhaltet. Der Vergleich mit historischen Wetterindices der Schweiz für den Zeitraum von 1496 bis 1995 deckt sich markant in den Trockenjahren 1540 und 1623 als auch in den extrem kalten Jahren 1588, 1628 und 1639. Die rekonstruierte Temperaturkurve zeigte in der Periode von 1250 bis 1900 ein Bild des Wechsels von - auch in der Literatur bekannten - Wärme- bzw. Kältephasen. Eine in der Rekonstruktion beispielhaft dokumentierte Periode mit schlechten Sommern setzt bereits vor 1812 sein. Im folgenden Jahrzehnt mit 1816 "dem Jahr ohne Sommer" gingen die Sommertemperaturen in Mitteleruopa durchschnittlich um 1,1°C (Stommel & Stommel 1996) zurück. Die auf Basis von sensitiven Jahrringreihen erfolgte Klimarekonstruktion zeigt, dass ab dem Spätmittelalter die mittlere Sommertemperatur einen Teilaspekt der klimatischen Rahmenbedingungen zur Siedlungsgeschichte am Tannberg beisteuert. Eine erste Gegenüberstellung der mittleren Sommertemperaturen von Jahren vor bzw. nach dem Entschluss ein Gebäude zu errichten, weist einerseits statistisch abgesichert auf eine Klimagunst in den Vorjahren hin. Zum anderen, dass potentielle Standorte von Gründungsbauten vor Baubeginn über einen Zeitraum von 5 bis 6 Jahren hinweg beobachtet wurden.
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