- Standardsignatur15436
- TitelLärchen aus verschiedenen Hochlagen in Österreich: Gefährdung durch Klima- und Ozonstress?
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 67
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200131963
- Quelle
- AbstractDie Belastung von Bäumen im Hochgebirge, die ohnehin schon mit klimatischen und biotischen Stressoren, sowie schwierigen edaphischen Bedingungen zu kämpfen haben, wird durch den Luftschadstoff Ozon weiterhin verschärft. Die Europäische Lärche als bedeutender Aufforstungsbaum in Hochlagen wurde seitens des VDI als "sehr empfindlich" gegenüber Ozon klassifiziert. Im vorliegenden Projekt wurde zur Abschätzung der Gefährdung der Lärche die Aktivität des Photosystem II über Chl-Fluoresszenz gemessen, sowie die Dynamik der Pigmente und des α.Tocopherols während der Vegetationsperioden 2003-2005 bestimmt. Zusätzliche wurde das Ausmaß des Schädlingsdrucks in phytopathologischen Untersuchungen (Dr. Th. Cech), beobachtet. Um ein breites Standortspektrum abzudecken, wurden fünf Hochlagenstandorte in einem Nord-Süd-Transekt quer durch die Österreichischen Alpen untersucht. Die Photosynthesepigmente zeigten durchwegs den typischen jahreszeitlichen Verlauf. Die Gehalte von Xanthophyllen, Chlorophyllen und von ß-Carotin waren im Jahre 2003 aufgrund der Witterungsverhältnisse (heiß und relativ trocken) deutlich niedriger als 2004 und 2005. Die Dynamik des σ-Tocopherols zeigte 2003 aufgrund der verstärkten Belastung durch Strahlungsstress, Ozon und Schädlinge höhere Werte als 2004/2005. Der heiße Sommer 2003 mit hohen Ozonkonzentrationen verschärfte zwar durchwegs die im Gebirge ohnehin schon hohe Stressbelastung, hatte aber keine sichtbaren Auswirkungen auf die Vitalität der Lärchen. Einzig die Lärchen am Standort Lungau (Salzburg) erwiesen sich als stärker gefährdert, was vermutlich auf den nährstoffarmen Boden mut suboptimalen Wachstumsbedingungen zurückgeht. Die größte Gefahr für die Lärchen besteht generell im Frühjahr beim Austrieb der Nadeln, wenn diese leicht von Ozon geschädigt werden können und damit einem Angriff durch Phytopathogene in höherem Maße ausgesetzt sind. Die synergistische Wirkung von Klima- und Ozonstress, sowie der auf die Lärche wirkende Schädlingsdruck führen zwar zu kurzfristigen Schwächungen; diese Baumart scheint aber ausreichend an die derzeit herrschenden Bedingungen in Hochlagen angepasst zu sein und kann auf erhöhten Stress mit verschiedenen Abwehtstrategien reagieren. Die Europäische Lärche ist daher gut als Aufforstungsbaum in höheren Lagen geeignet, sofern der Boden einen ausreichenden Humusanteil aufweist.
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