- Standardsignatur15436
- TitelBioindikation im Raum Klagenfurt 2004
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 50
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200131962
- Quelle
- AbstractOzon, die Leitsubstanz der Photooxidantien, ist ein sekundärer Schadstoff, welcher erst durch das Vorhandensein von primären und sekundären Luftschadstoffen und atmosphärischen Gasen durch photochemische Prozesse entsteht und eine stark oxidierende Wirkung hat. Photooxidantien reichern sich in Pflanzenorganen nicht an, sondern initiieren durch chemische Reaktionen immissionsbedingte Schädigungen, die am Blatt visuell erkennbar werden können. Das ist die Grundlage der Bioindikation von Ozon mithilfe von Pflanzen. Aktives Monitoring von Ozon mit Hilfe der ozonsensitiven Tabaksorte Bel W3 (Nicotiana tabacum cv. BelW3), ist eine weit verbreitete Methode. Dieses, nach VDI standardisierte Verfahren, wurde im Rahmen der Bioindikation im Raum Klagenfurt 2004 an 5 Standorten durchgeführt. Dieses Verfahren ist allerdings personal-, kosten- und zeitintensiv. Als Alternative dazu wird von mehreren internationalen Arbeitsgruppen die Möglichkeit untersucht, Symptome an natürlich vorkommenden Pflanzen zur Ozonbioindikation zu verwenden (passives Monitoring). Beide Verfahren wurden in Klagenfurt eingesetzt, um die Belastung von Pflanzen durch Ozon zu untersuchen. Der Sommer 2004 wies, im Vergleich zu den Jahren 2002 und 2003, nur geringe Ozonwerte auf (belegt durch Daten von kontinuierlichen Messstationen in Klagenfurt). Dennoch erlaubten die Ergebnisse des aktiven Monitorings mit N. tabacum eine räumliche und zeitliche Differenzierung der Standorte. Während sich die vier Stationen im unmittelbaren Stadtgebiet nicht so stark voneinander unterschieden, wies die Station, die etwas außerhalb des Stadtgebietes in erhöhter Lage eingerichtet war (Radsberg), die höchsten Blattschäden bei Tabak auf. Als charakteristische Symptome, die durch Ozon an empfindlichen Pflanzen verursacht werden, konnte Stippling an Vitis vinifera und Robinia pseudoacacia , Nekrosen an Impatiens parviflora sowie Rotfärbungen bei Viburnum lantana und Cornus mas beobachtet werden. Die Beurteilung wurde allerdings durch das späte Auftreten der Symptome und durch Pilzbefall und Zikadenfraß an den Blättern erschwert. Am Radsberg waren die deutlichsten Symptome an natürlich vorkommenden Pflanzen zu finden. Trotz der relativ geringen Ozonkonzentrationen im Jahr 2004 lieferten sowohl aktives als auch passives Monitoring wertvolle Hinweise zur Ozonbelastung der Vegetation.
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