- Standardsignatur8736
- TitelFlächendeckende Bestimmung von Niederwasser-Kenngrößen in Österreich
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 93-107
- Illustrationen5 Abb., 32 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200131757
- Quelle
- AbstractIn diesem Beitrag wurde ein konsistentes Verfahren zur Schätzung von Niederwässern an beobachteten und unbeobachteten Gewässerstellen in Österreich vorgestellt. Der gewählte Kennwert Q95 ist jener Durchfluss, dem eine 95-prozentige Überschreitungswahrscheinlichkeit zugeordnet ist. Die Ergebnisse beziehen sich auf natürliche Abflussverhältnisse des Bezugszeitraumes 1977-1996. Die generelle Strategie des Verfahrens liegt in einer Kombination von Modellen je nach Datenlage (lange Abflussreihen, kurze Abflussreihen, keine Abflussreihen), und einer optimalen Auswahl der Methoden für die österreichischen Gegebenheiten. Hierzu wurden jeweils verschiedene Methoden mittels Kreuzvalidierung verglichen, um für jede Datensituation die geeignetste Methode zu finden. Für Gebiete mit mindestens 20 Jahren Abflussbeobachtung liefert die direkte Berechnung der Kennwerte aus der gemessenen Abflusszeitreihe des Bezugszeitraums die genauesten Resultate. Für Gebiete mit kürzerer Abflussbeobachtung werden die aus den Abflussdaten ermittelten Kennwerte einer Klimakorrektur unterzogen, um sie mit der Referenzperiode 1977-1996 vergleichbar zu machen. Für Gebiete ohne Abflussmessungen (unbeobachtete Gebiete) wird ein prozessbasiertes regionales Regressionsmodell verwendet, das aus separaten Regressionsmodellen für acht Regionen mit ähnlichem saisonalen Austreten von Niederwässern besteht. Die Modelle wurden auf 21.000 Flusszwischeneinzugsgebiete in Österreich angewendet und mit den Messwerten der Pegelzwischeneinzugsgebiete räumlich abgeglichen. Die sich daraus ergebende Karte der natürlichen Niederwasserspende in Österreich ist in Abb. 5 dargestellt. Durch Aggregation der Teilflächen lässt sich daraus für jede beliebige Gewässerstelle in Österreich der Niederwasserdurchfluss Q95 ermitteln. Bei der Erstellung der Karte stand die regionale Betrachtungsweise im Vordergrund. Sollen die Ergebnisse für lokale Fragestellungen verwendet werden, so ist es sinnvoll, zusätzliche Informationen über die lokalen hydrologischen Verhältnisse heranzuziehen. Auch ist es klar, dass die Niederwasserwerte der Abb. 5 mit einer gewissen Unschärfe behaftet ist. Laaha und Blöschl (2006c) schätzen diese Unschärfe ab und weisen eine untere und obere Vertrauensgrenze des Q95 aus. Dieser Vertrauensbereich könnte auch für die Einschätzung der lokalen Niederwassersituation hilfreich sein.
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