Standardsignatur
Titel
Sicherung von Biotopverbundsystemen und großräumigen Habitatkorridoren in einem Netzwerk zerschneidungsarmer landschaftlicher Freiräume : Beiträge zu einem ökologischen Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern (ÖNMV)
Verfasser
Erscheinungsort
Bonn
Verlag
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
S. 197-225
Illustrationen
9 Abb., zahlr. Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200131733
Quelle
Abstract
Die Verortungen ökologischer Freiraumfunktionen führen zu verschiedenen räumlichen Beziehungsgeflechten in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurden, geordnet nach ihren fachtechnischen Adressaten, in unterschiedlichen Konkretheitsgraden entwickelt und - in einem ökologischen Freiraumverbund integriert - vorgestellt. Zielstellung ist, ökofunktionell bedeutsame Bestandteile der Landesnatur als Kernbereiche von "Premiumlandschaften" zu sichern. Ressortübergreifende Anstrengungen zur Erhaltung und Entwicklung qualitativ besonders hochwertiger Landschaften gehören auch zu den maßgeblichen Zielsetzungen der Europäischen Landschaftskonvention des Europarates, die von der Bundesrepublik allerdings noch nicht unterzeichnet wurde (Schwahn 2001). Derartige Landschaften enthalten und bewahren nicht nur eine hohe Lebensqualität für Tier und Pflanze, sondern auch für den Menschen. Aber nur, wenn sich die aus ihren Funktionen erschließende Wertstellung - häufig gebunden an eine "Identität des Unverwechselbaren" mit spezifischen sensuellen Wiedererkennungsmerkmalen - in Politik und Gesellschaft erfolgreicher als bisher vermitteln lässt, kann das Raumkonzept der ökologischen Haupstrukturen mit nachhaltigem Leben erfüllt werden. Dafür müssen die Konzepte mit ihren Begründunen öffentlichkeitswirksamer als bisher erläutert werden, um richtungskonforme Prozesse der politischen Willensbildung in Gang zu bringen oder zu halten. Verbundsysteme verschiedenster Art sind Bestandteile kollektiver Humaninteressen. Insofern vermögen auch ökologische Netzwerke hervorgehobene Projektionsräume gesellschaftlicher Interessen in Natur und Landschaft zu sein. Sie sollten bei entsprechender terminologischer Transformation relativ leicht zu vermitteln und mit Wertschätzung auszustatten sein. Vorzugsweise in Regionen mit naturorientiertem Tourismus kommt einem qualifizierten Landschaftsmanagement eine neue, erweiterte Aufgabe zu: Die "Kultivierung" von Qualitätsmerkmalen unter besonderer Beachtung von Habitatäquivalenzen von Mensch und Tier auf herausgeobenem Niveau. Die Synästhesie von Normvorgaben (Bilder der Werbung, naturschutzrelevante Schutzstati) und tatsächlicher Gestalt kommt dabei eine große Bedeutung zu. Mecklenburg-Vorpommern ist Tourismusland, hier sind negative Auswirkungen auf das "Humanabitat Landschaft" darum von erhöhter Relevanz.