Standardsignatur
Titel
Vertiefende Evaluierung der Wirkung geförderter Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkungen des Waldes
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
18 S., PDF
Illustrationen
4 Abb., 16 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200131580
Quelle
Abstract
Das Tiroler Schutzwald-Controlling (TSC) wurde einer umfassenden Verfahrensevaluierung unterzogen, um die Schutzwald-Erhebungssysteme in Österreich aufeinander abstimmen zu können. Dabei wurden auch Vorschläge für die von der Landesforstdirektion Tirol geplanten Überarbeitung des TSC-Bewertungsmodells gemacht. Für die nationale Waldinventur ist besonders das Zielmodell des TSC von Bedeutung. Im Rahmen einer Programmevaluierung der VOLE-Maßnahmen anhand einiger Projektsflächen wurde die Wirksamkeit der Maßnahmen bzw. die Veränderung des Schutzerfüllungsgrades untersucht. Auf den Maßnahmenflächen ist es im Verhältnis zu den unbehandelten Einheiten zu einer nicht signifikanten, aber tendenziellen Verbesserung der Schutzwirkungen gekommen. Der Anteil an Flächen mit ausreichender Schutzwirkung gegen alle Naturgefahren ist auf Maßnahmenflächen um 12 % höher. Da die Maßnahmenflächen nach durchschnittlich 10 Jahren Projektslaufzeit nur einen geringen Teil der Projektsflächen abdecken und die Verjüngungseinleitung weit unter der aus schutztechnischen Gründen erforderlichen Soll-Fläche der Verjüngungseinleitung liegt, konnte eine Erhöhung des Schutzerfüllungsgrades bezogen auf die gesamte Projektskulisse bislang wahrscheinlich nicht erreicht werden. Die bisherige Intensität der Verjüngungseinleitung war im Verhältnis zur aus schutztechnischer Sicht notwendigen Verjüngungsfläche viel zu gering. Zur Erreichung einer nachhaltigen Schutzwirkung und zum Abbau von Verjüngungsrückständen ist eine erhebliche Steigerung der jährlichen Verjüngungseinleitung bzw. der waldbaulichen Aktivität erforderlich.Eine Aussage über die Effektivität einzelner Maßnahmenarten und damit der Kosten besonders effektiver Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkungen ist nicht möglich. Das hängt vor allem mit der Art der Maßnahmendokumentation, mit der starken räumlichen, zeitlichen und inhaltlichen Durchmischung der Maßnahmen und der Stratifizierungs- und Verknüpfungsmöglichkeit der Daten zusammen. Es konnte aber festgestellt werden, dass bei kleinflächigen Naturverjüngungsverfahren im Verhältnis zum Kahlschlag wesentlich früher eine höhere Schutzwirkung erzielt werden kann. Die Zielerreichung bzw. Verbesserung des Schutzerfüllungsgrades über die gesamte Projektskulisse ist eine Frage der künftig angewendeten Verjüngungsverfahren, des Ausmaßes der Verjüngungseinleitung und der Verjüngungsentwicklung. Eine Verbesserung der Schutzwirkung kann nur dann eintreten, wenn die jährliche Verjüngungseinleitung erheblich ausgeweitet wird und künftig vermehrt kleinflächige Verjüngungsverfahren zum Einsatz kommen. Daher wurden 2004 und 2005 von der LFDT die Förderungsrichtlinien für Seilkrannutzungen geändert. Es werden nur mehr kleinflächige Verjüngungsverfahren gefördert.