- Standardsignatur5393
- TitelRadionuklidverteilung im Stammfussbereich von Buchenbeständen im Wienerwald
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 5-23
- Illustrationen12 Abb., 21 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200131559
- Quelle
- AbstractAn zwei Standorten im Wienerwald (Windischhütte und Jägerwiese) wurden von jeweils zwei Altbuchen im Bereich der Einsickerungszone des Stammabflusswassers drei Bohrkerne gezogen, in geometrische Horizonte aufgegliedert und die Radioaktivität von Cs-137, Cs-134 und Ru-103 gemessen. Ebenfalls wurden Bohrkerne einer nahen Wiesenfläche untersucht. Zunächst zeigten die Ergebnisse, dass der Stammfussbereich von Altbuchen durch Radionuklide überproportional belastet wurde. Cs-137, Cs-134 und Ru-103 aus dem Fallout von Chernobyl sowie Cs-137 aus den oberirdischen Kernwaffentests der 60-er Jahre sind im Verhalten und der Verteilung im Waldboden der Stammfußzone sehr ähnlich jenem von Pb, Zn und Cu aus den Immissionseinträgen. Eine starke Akkumulation erfolgte in unmittelbarer Stammnähe sowie in den obersten mineralischen Bodenhorizonten der auflagefreien Stammfußzone. Bei Cs-137 aus den Kernwaffentests ist eine Tiefenverlagerung von wenigen Zentimetern eingetreten, obgleich sehr saures Bodenmileu vorliegt und vor allem in den Wintermonaten erhebliche Säurefrachten über den Stammabfluss zugeführt werden. Am Standort Windischhütte und auf der Freifläche ist die Aktivität von Cs-137 aus Chernobyl etwas höher als die aus den Kernwaffenversuchen. Auf der Jägerwiese ist jene aus den Kernwaffentests etwas höher. Grob ist demnach eine Verdoppelung der Radioaktivität durch den Chernobylunfall eingetreten. Der Anreicherungsfaktor Stammfußbereich/Wiese für das Bodenprofil mit der größten Flächendeposition von Cs-137 aus Chernobyl beträgt 30. Trotz der festgestellten radioaktiven Belastung des Waldbodens konnte jedoch keine Radioaktivität in Fallaubproben von Buchenblättern der darauf folgenden Vegetationsperiode nachgewiesen werden. Offensichtlich steht diese Beobachtung im Zusammenhang mit der starken Bindung untersuchter Radionuklide an die Bodenmatrix und somit verschwindender Beteiligung am ökosystemaren Stofftransfer.
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- Klassifikation
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