- Standardsignatur2930
- TitelHoch- und Tiefpflanzung bei der Kiefer
- Verfasser
- ErscheinungsortBerlin
- Verlag
- Erscheinungsjahr1930
- SeitenS. 63-81
- Illustrationen9 Abb.
- MaterialArtikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200130707
- Quelle
- AbstractIn zwei verschiedenen Jahren wurden unter möglichst gleichartigen Bodenverhältnissen und mit gleichartigem Pflanzenmaterila zwei Versuche in der Oberförsterei Chorin über die Wirkung verschiedener Pflanztiefe bei der einjährigen Kiefer angelegt. Hierbei wurde einerseits die in der Praxis vielfach angewendete Form der tieferen Pflanzung (etwa 1 cm mit den untersten Nadeln in der Erde) angewendet, andererseits die Hochpflanzung mit dem normalen Stand (etwa 2 cm mit den untersten Nadeln über der Erde). Die Ergebnisse waren in der Hauptsache folgende: 1. Der Abgang war fast in allen Vergleichsfällen bei der tieferen Pflanzung etwas stärker. Er überstief den der normalen Hochpflanzung im großen Durchschnitt etwa um 5-10%. 2. Die Höhenentwicklung aller Vergleichspflanzungen ergab dagegen bis zum achten Jahre keinerlei Überlegenheit oder Unterlegenheit der einen oder anderen Pflanzart. In vielen Einzelfällen konnte sogar eine verblüffend gleichmäßige Entwicklung des gesamten Pflanzenbestandes nach durchschnittlicher Höhe wie auch nach Gliederung in die verschiedenen Höhenstufen festgestellt werden. 3. Die Wurzelentwicklung, die nur an einer beschränkten Anzahl von Probestämmchen untersucht worden ist, zeigte ebenfalls keinerlei deutliche Unterschiede, ganz besonders nicht in Richtung einer mehrfach behaupteten Tieferlagerung der Seitenwurzeln. 4. Die verschiedene Tiefenlagerung der Seitenwurzeln überhaupt zeigte keinerlei Zusammenhang mit der Stärke der Gesamtentwicklung der untersuchten Probestämme. 5. Einige spätere mit extremen Unterschieden der Pflanztiefe angelegten Beetversuche zeigten davon abweichend etwas andere Ergebnisse: stärkere Abgänge bei der Hochpflanzung, tiefere Lage der Seitenwurzeln bei der Tiefpflanzung und meist etwas stärkere Gesamtentwicklung bei letzterer. Dieses im ganzen etwas ungünstigere Ergebnis für die extreme Hochpflanzung dürfte nach den Beobachtungen aber nur auf die ungenügende Standfestigkeit der hoch eingesetzten Pflanzen zurückzuführen sein. Für die Praxis kann bei der Kiefer hiernach keine Veranlassung bestehen, die Pflanztiefe ängstlich auf eine begrenzte Höhenmarke einzustellen. Die stärkeren Abgänge der Tiefpflanzung sind zwar innerhalb des Versuchs als durchaus gesichertes Ergebnis zu betrachten. Ob auch auf andern, sehr lockeren und trockenen Böden höhere Abgänge eintreten würden, steht aber durchaus nicht fest. Außerdem sind die Mehrabgänge nicht sehr groß und würden bei genügend dichter Pflanzung (15-20 000 Pflanzen je Hektar) den Schluss der Kulturen kaum nennenswert beeinträchtigen. Eine ungünstige Einwirkung für spätere Zeit ist aber nicht nachweisbar. Eine so hohe Einpflanzung, dass dabei die Standfestigkeit der jungen Pflanze gefährdet ist, was insbesondere bei geil angetriebenen Jährlingen ohne Seitentriebe der Fall sein kann, ist dagegen unter allen Umständen zu vermeiden. Diese sind besser mindestend bis an die untersten Nadeln einzusetzen. Ebenso kann und soll das dort geschehen, wo auf Erhebungen und bei losem Sand ein nachträgliches Auswehen zu befürchten ist. In allen anderen Fällen wird man am besten den Mittelweg wählen, bei dem die Jungpflanzen mit den untersten Nadeln etwa 1/2 - 1 cm über der Erde stehen, ohne, wie gesagt, auf ein ängstliches Innehalten dieser Höhe besonders achten zu müssen.
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