- Standardsignatur14878
- TitelBannwald "Maienberg" : Erläuterungen zur Forstlichen Grundaufnahme 2000
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 85-117
- Illustrationen26 Abb., 28 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200130093
- Quelle
- AbstractDer Bannwald "Maienberg" ist ein Sturmwurfbannwald und wurde im Januar 2002 mit einer Fläche von 121,7 ha verordnet. Wesentlicher Schutzzweck ist, die "unbeeinflusste Entwicklung eines stark vom Sturm geschädigten Tannen-Buchen-Fichten-Kiefern-Mischwaldökosysteme, das repräsentativ für den nördlichen Schwarzwaldrand istm mit seinen Tier- und Pflanzenarten zu sichern. Der Bannwald befindet sich im Nordschwarzwald und ist ca. 500 Meter von der Stadt Bad Herrenalb entfernt. Er liegt im Wuchsgebiet 3 Schwarzwald, im Wuchsbezirk 3/04 Enzhöhen und erstreckt sich auf dem Bergrücken des Maienberges zwischen 550 bis 720 m ü. NN. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 7,4°C, die jährliche Niederschlagssumme bei ca. 1502 mm (Wetterstation Dobel). Als Ausgangssubstrat stehen Ablagerungen des Buntsandsteins an, aus denen sich vorwiegend die Bodentypen podsolige Braunerden und Podsol entwickelt haben. Zum Teil ist die Fläche von Blockschuttdecken überlagert. Der montane Buchen-Tannen-Wald mit Kiefer als Standortswald ist auf fast der gesamten Fläche Zonalwald. Nachdem im Frühjahr 2001 die letzten forstlichen Nutzungen eingestellt wurden, konnte bereits im Sommer 2001 mit der Forstlichen Grundaufnahme (FGA) begonnen werden. Die FGA dokumentiert somit den noch Ausgangszustand einer künftigen ungestörten Waldentwicklung. Die Stichprobeninventur wurde in einem Raster von 100 x 100 m durchgeführt. Durch eine zusätzliche Stratifizierung nach Standortseinheiten und Sturmwurf- bzw. Waldflächen aus Luftbildern kann abgeleitet werden, dass der Sturmwurf von der Hauptwindrichtung und dem Alter der Bestände abhängig war. Ein standörtlicher Zusammenhang konnte ausgeschlossen werden. Der Gesamtbestand, wie er sich kurz vor "Lothar" zusammensetze, wurde durch das Nadelholz bestimmt. Niedriger Vorrat, hohe Stückzahl und geringe Höhen weisen im vom Sturm verschonten Bestand darauf hin, dass es sich vorwiegend um jüngere Bestände handelt, die sich zum Teil noch in der Differenzierungsphase befinden. Sie werden von der Buche dominiert, die hauptsächlich durch Vorbau eingebracht wurde. Das ist auch der Grund, weshalb die Buche beim Totholz nur vereinzelt vorhanden ist. Im Totholz dominiert die Tanne. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die Verjüngung, da sie jetzt schon andeutet, wie sich in näherer Zukunft der Bestand zusammensetzen könnte, Der Jungwuchs wird zum Zeitpunkt der Aufnahme knapp von der Tanne dominiert. In den größeren Höhenklassen steht die Fichte gleichwertig neben ihr. Weil der Verjüngungsgeschehen bereits weitgehend abgeschlossen ist, bleibt zu erwarten, dass die konkurrenzstarke Fichte in naher Zukunft das Jungwuchsbild stark prägen wird. Die Sukzession nach "Lothar" wird somit vorwiegend durch die Baumarten bestimmt, die sich vor den Sturmereignissen schon unter dem Vorbestand voraus verjüngen konnten. Auch aus diesem Grund konnten sich Pionierarten, die sich im Bannwald jetzt eingefunden haben, nur auf neuen Freiflächen entwickeln. Die Tanne darf jedoch nicht unterschätzt werden, da sie Jahrzehnte im Unterwuchs überdauern kann. Auf sehr lange Sicht gesehen, wird sich Tanne gegen die Fichte wieder durchsetzen können. Der niedrige Wildverbiss lässt auf ein angepasstes Jagdmanagement schloeßen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind Grundlage für weiterführende Untersuchungen zur ungestörten Sukzession im Sturmwurfbannwald "Maienberg". Prognosen für die zukünftige Waldentwicklung werden nur vorsichtig vorgenommen. Wie sich letztendlich der Bestand entwickeln wird, wird erst bei späteren Folgeaufnahmen ersichtlich.
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