- Standardsignatur4181
- TitelAbbau von Isoproturon in Regenwurm-Makroporen und in der Unterbodenmatrix - Eine Feldstudie
- Verfasser
- ErscheinungsortWeinheim
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 87-94
- Illustrationen7 Abb., 27 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200129939
- Quelle
- AbstractUm zu klären, wie lange durch präferenziellen Transport in den Unterboden gelangte Herbizide dort persistieren, wird beispielhaft der mikrobielle Abbau des Herbizids Isoproturon am Ende von Makroporen/Wurmgängen in 80-100 cm Tiefe mit dem Abbau in der umgebenden Bodenmatrix verglichen. Dazu wurde eine Methode entwickelt, welche die Messung des Isoproturon-Abbaus in Makroporen unter Feldbedingungen erlaubt. Nach Voruntersuchungen zur Optimierung von Applikation und Probennahme wurden im Einzugsgebiet des Weiherbachs (Kraichgau, SW Deutschland) auf einer überdachten Versuchsparzelle 55 Wurmgänge mit einer Tiefe von 80-100 cm mit Isoproturon beimpft. In Boden der Versuchsparzelle wurden parallel Bodenfeuchte und -temperatur kontinuierlich gemessen. Jeweils 5-6 der beimpften Wurmgänge wurden alle 8 Tage herauspräpariert und auf ihren Gehalt an Isoproturon untersucht, um die Kinetik des Abbaus zu ermitteln. Parallel erfolgte die Untersuchung des Abbaus von Isoproturon in der die Wurmgänge umgebenden Bodenmatrix im Labor. Die Ergebnisse der Feld- und Laborversuche zeigen, dass der mikrobielle Abbau von Isoproturon direkt am Ende der Wurmgänge mit einem DT-50-Wert von 15,6 d ähnlich schnell erfolgt wie im Oberboden. Bereits wenige Zentimeter vom Zentrum des Wurmgangs entfernt zeigte sich in der umgebenden Unterbodenmatrix innerhalb von 30 d kein Abbau von Isoproturon. Diese deutliche Zunahme der Persistenzzeit konnte durch die wesentlich geringere mikrobielle Aktivität in der umgebenden Bodenmatrix erklärt werden. Für das Schicksal eines Herbizids, welches durch präferenzielle Fließereignisse in den Unterboden gelangt ist, ist somit entscheidend, ob es aus der Makropore in die umgebende Bodenmatrix transportiert wird oder nicht, denn die Abbauraten im Unterboden nehmen bereits nach wenigen Zentimetern um etwa eine Größenordnung ab. Aussagen dieser Genauigkeit sind selbst mit hochauflösenden Prozessmodellen bestenfalls für extrem gut untersuchte Standorte ableitbar.
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