Standardsignatur
Titel
Naturschutz und seine Fachplanung : Entwicklungslinien des Instruments Landschaftsplanung im Licht gesellschaftlicher Rahmenbedingungen
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 32-38
Illustrationen
6 Abb., 29 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200129150
Quelle
Abstract
Insgesamt ist festzustellen, dass sich die Landschaftsplanung als Planungsdisziplin in Deutschland umfassend etabliert hat und seit 1976 im Naturschutzrecht auf Bundes- und Landesebene fest verankert ist. Außerdem haben sich in den letzten Jahren Inhalte, Verfahren und Methoden herausgebildet und bewährt, die die Landschaftsplanung zu einem wirkungsvollen und anerkannten Instrument des Naturschutzes werden ließen, das Lösungsansätze für viele aktuelle Fragestellungen und Aufgaben bietet, die sich verstärkt auch im europäischen Maßstab und entsprechender EU-Vorgabe stellen. Insbesondere durch die Integration von Naturschutzbelangen in raumbezogene Entwicklungsentscheidungen unterstützt die Landschaftsplanung nachweislich (vgl. Gruehn & Kenneweg 1998) eine nachhaltige räumliche Entwicklung. Mit der eingangs aufgestellten These, dass ein gewisses Maß an planerischer Gestaltung der menschlichen Zukunft immer notwendig sein wird, soll keine (neuerliche) Planungseuphorie herbeigeredet werden. Vielmehr ist im Resümee der vorangegangenen Betrachtung darüber nachzudenken, wie trotz des allgemeinen Trends zur Deregulierung, der hohen Arbeitslosigkeit, dem Defizit in öffentlichen Kassen und der schwachen Lobby für Natur und Landschaft ein gewisses Maß an planerischer Vorsorge für den Fortbestand von Natur und Landschaft als Lebensgrundlage der menschlichen Gesellschaft gesichert werden kann. Dazu gibt es gerade vor dem Hintergrund gegenwärtiger Trends bereits eine Reihe aktueller Vorschläge und Diskussionen, die in einem Folgeartikel aufgezeigt und weiter diskutiert werden sollen. Landschaftsplanung als querschnittorientierte Fachplanung besitzt angesichts der vorangegangenen historischen Betrachtung einen besonderen Stellenwert für gesellschaftliche Transformationsprozesse. Die Entwicklung der Landschaftsplanung bis hin zum heutigen Begriffs- und Aufgabenverständnis zeigt deutlich, dass angesichts der komplexen Umgestaltungs- und Reformprozesse, wie Globalisierung und Nachhaltigkeitsbestrebungen, kein Weg an einer integrativen Planungsstrategie vorbeiführt. Dabei ist es Aufgabe der Fachplanung des Naturschutzes mit einem modularen Aufbau aktuelle naturschutz- und gesellschaftspolitische Fragen aufzugreifen und unter Einsatz von geographischen Informationssystemen und neuen Medien auch im Rahmen einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit aktuelle Abwägungsgrundlagen zur Verfügung zu stellen und Planungs- und Investitionssicherheit zu schaffen.