Standardsignatur
Titel
Nitratbelastung der Grundwasserneubildung nach Vollumbruch bzw. Streifenfräsung unter mineralisationsstarken Sandböden
Verfasser
Erscheinungsort
Alfeld
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 21-25
Illustrationen
4 Abb., 7 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200128538
Quelle
Abstract
Im Wasserschutzgebiet Fuhrberger Feld wurden die Auswirkungen des Vollumbruches (80 cm, VU, kein Kalk) zur Erstaufforstung landwirtschaftlicher Nutzflächen auf die Nitratbelastung der Grundwasserneubildung untersucht. Als Vergleichsvarianten (1) dienten Aufforstung mit Streifenfräsung (Pein Plant II, PP, 30 cm breit, ca. 50 cm tief, 2 cm Abstand, mit und ohne Kalk) sowie (2) fortgesetzte Ackernutzung. Der Versuchsstandort war speziell im Hinblick auf hohes N-Mineralisationspotential (Ntot im Ap-Horizont bis ca. 9 t/ha, Grünlandvergangenheit bis ca. 1975) und aktuell gute Durchlüftung (Talsand, Reliktgleye) ausgewählt worden, da bezüglich dieser (häufigen) Kombination im Untersuchungsgebiet größere Bedenken seitens der Wasserwirtschaft hinsichtlich des VU bestanden. Die Nitratsituation wurde zunächst über Messbrunnen, ab zweitem Jahr über räumlich hochauflösende Schitzsondenbeprobungen in den obersten 5-15 cm des Grundwassers, d.h. in der Neubildung erfasst (Flurabstände um 2 m). Der VU zeigte mit häufig über 100 mg/l Nitrat anfänglich klar höhere Belastungen als die PP-Variante. Die Anfangsbelastungen gingen aber rasch zurück. Bis zum Ende der dritten Sickerperiode wurden unter VU im Mittel weniger als 15 mg/l Nitrat gemessen, unter PP noch ca. 25 mg/l. Die versuchsweise Kalkung einiger Fräsreihen zeigte keinen messbaren Einfluss. Angrenzende Ackerflächen dagegen zeigten häufig mehrere 100 mg/l Nitrat. Somit bewirkte die Erstaufforstung eine deutliche und schnelle Verbesserung der Sickerwasserqualität gegenüber der Ackernutzung. Der für diesen Standort waldbaulich empfohlene Vollumbruch stellte daher wasserwirtschaftlich keinen Nachteil gegenüber einer nur teilflächigen Bodenbearbeitung dar.