Population genetic structure and the effect of founder events on the genetic variability of introduced Sika deer, Cervus nippon, in Germany and Austria

Heidelberg

2005

S. 295

1 Tab.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200128227

Die genetischen Beziehungen von 214 wild lebenden Sikahirschen aus 5 Gebieten in Deutschland und zwei Vorkommen in Niederösterreich wurden unter Verwendung der Sequenz der Kontrollregion der mitochondrialen DNS (mtDNS) untersucht. Insgesamt 18 Haplotypen verteilen sich auf 2 große divergierende Gruppen (A und B), die im Mittel einen Sequenzunterschied von 8,4% aufweisen. In jüngerer Zeit eingeführtes Sikawild wies eine komplexe populationsgenetische Struktur auf, vermutlich als Folge historischer Vikarianz in mindestens zwei unbekannten Herkunftspopulatoinen in Südostasien (wie zuvor auf der Basis von morphologischen und mtDNS-Befunden beschrieben) und nachfolgender Vermischung von Populationen infolge anthropogener Bestandesgründungen. Die starke genetische Differenzierung zwischen den Populationen, die hauptsächlich die unterschiedliche Verteilung der A und B Haplotypen widerspiegelt, wird durch den globalen Wert von 0,78 angezeigt. Es bestand keine Beziehung zwischen verwandten Haplotypen und deren Verteilung in verschiedenen lokalen Populationen. Dies belegt, dass die Genealogie eine bessere Voraussage der genetischen Affinität der meisten Sika-Populationen ermöglicht als deren gegenwärtige Verbreitung. Die beobachtete große mitochondriale Divergenz könnte eine Differenzierung auf Unterart-Niveau widerspiegeln und mit phänotypischen Unterschieden zwischen den eingeführten Individuen einhergehen.