Forschung in Buchenwald-Nationalparken : Sigmasoziologisch-strukturanalytische Ansätze mit Fokus auf den Nationalpark Kellerwald-Edersee

Stuttgart

2005

S. 514-518

3 Abb., 31 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200127655

In Mitteleuropa ist Urwaldforschung Neuland und erfordert eine offene, fachübergreifende Herangehensweise. Bisher nicht ausreichend berücksichtigte Parameter - wie Zufallsereignisse, natürliche Katastrophenzyklen, temporäre Ungleichgewichte, Aussterbe- und Neubesiedlungszyklen - als Ausdruck der exo- und endogenen Dynamik spielen in natürlichen Wald-Ökosystemen eine wichtige Rolle. Mit der zurzeit größten Prozessschutzfläche im bodensauren Buchenwald des westlichen Mitteleuropas verfügt der Nationalpark "Kellerwald-Edersee" über geradezu ideale Forschungsvoraussetzungen. Im Kontext mit Forschungsarbeiten in anderen Buchenwald-Nationalparken können neue und vertiefte wissenschaftliche Ansätze erprobt werden. Eine methodische Verschneidung der strukturbezogenen Naturwaldforschung und der Sigmasoziologie ermöglicht einen integrativen Neuansatz zur zeitlich-räumlichen Analyse und Systematisierung dynamischer Vegetationsstadien und -phasen.