Das Hochmoor Autertal bei St. Lorenzen ist ein sauer-oligotrophes Regenmoor, das auf 1,450 m Seehöhe in den westlichen Gurktaler Alpen liegt und durch eine Seenverlandung entstanden ist. Seit dem Jahr 2000 ist es als Natura 2000-Gebiet genannt. Das Hochmoor im Autertal ist durch einen Torfstich und mehrere Gräben in seiner Hydrologie gestört. Dabei handelt es sich einerseits um Entwässerungsgräben, andererseits um Erosionsgräben, die durch den Torfstich entstanden sind. Der Torfabbau am St. Lorenzer Hochmoor begann bereits 1892. Im Jahr 1903 wurde die Autertaler Torfverwertungsgenossenschaft gegründet, die den Abbau zur Streugewinnung bis 1969 fortsetzte. Die getrockneten "Torfwasn" wurden mit einer eigenen Feldbahn zur Torfmühle gebracht, wo sie zu Streu vermahlen wurden. Entscheidend für die weitere Entwicklung und Erhaltung des Hochmoors ist die Lage des Grundwasserspiegels und seine Schwankungen im Jahresverlauf. Zur Messung des Grundwasserspiegels wurden sechs Dauerpegel installiert, von denen zwei Messreihen (Juli bis November 2003 und Juli 2004 bis April 2005) für eine Interpretation des hydrologischen Ist-Zustandes vorliegen. Weiters wurde zur Beurteilung der Wasserflüsse eine geodätische Vermessung der Mooroberfläche und eine topographische Erfassung des Mineralbodens durchgeführt. Der höchste Punkt des Hochmoores liegt nach dem aus den Vermessungsergebnissen errechneten Höhenmodell bei Pegel 3, die größten Torfmächtigkeiten im Zentralbereich des Hochmoors (Pegel 1 und 2). Die Grundwasserganglinien zeigen eine deutliche Retensionswirkung des Moors. Der Abfluss des Niederschlags wird verzögert. Im Winter kommt es durch Gefrieren der Mooroberfläche zu einem Ausrinnen der Hochmoorbereiche, die sich mit der Schneeschmelze wieder anfüllen. Weiters zeigte sich, dass der Wasserspiegel im Hochmoor für ein aktives Moorwachstum zu niedrig ist. Wesentlichste Aufgabe eines Managements ist es deshalb, den Wasserspiegel im Hochmoor zu heben und so die Voraussetzungen für ein aktives Hochmoorwachstum wieder herzustellen, wobei auf Grund von Messungen an intakten Mooren ein Zielwert für den Wasserspiegel von maximal 20 cm unter Flur angestrebt wird. Das soll durch an Anstauen der Gräben mit Holzdämmen, eine Sanierung des Torfstichs und durch Entkusselungsmaßnahmen erreicht werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden im Managementplan ausführlich beschrieben. Im letzten Kapitel wird kurz auf Möglichkeiten der Partizipation der Bevölkerung und regionalwirtschaftliche Belange eines solchen Regenerationsprojekts eingegangen (vgl. Karre 2005).