Armenien ist ein Gebirgsland, das sich bei einer Fläche von 29.743 km2 über 3.716 Höhenmeter erstreckt (von 375 m bis 4.091 m am Berg Aragats). In Abhängigkeit von Entstehung, Relief, Hydrologie und Vegetation können in Armenien sieben Feuchtgebietstypen unterschieden werden, von denen drei Typen, Hangmoore, vermoorte Wiesen und periodische Marschen in Höhen zwischen 1.400 m und 2.400 m als torfproduzierend betrachtet werden können. Das Auftreten von Salvinia natans, Nymphaea alba, N. candid, Nymphoides peltata, Utricularia minor und U. intermedia ist ein Charakteristikum dieser Feuchtgebiete. Insgesamt sind 70 Torflagerstätten mit einer Gesamtfläche von 3.000 ha in Armenien bekannt, von denen drei, Gilli, Saratovka und Shahnazar mit einem Torfvolumen von insgesamt 50 Millionen m3 auch von wirtschaftlicher Bedeutung sind. Der armenische Torf ist für die Humuswirtschaft gut geeignet. In den 1980er Jahren betrug der jährliche Torfabbau etwa 100.000 m3 und wurde hauptsächlich als Dünger, als Stalleinstreu oder für medizinische Zwecke (Torfkuren) verwendet. Heute werden jährlich etwa 50.000 m3 Torf abgebaut und hauptsächlich als Brennmaterial verwendet. Traditionaller Weise werden die Moore - insbesondere während der Trockenperioden - als Weideland oder Mähwiesen genutzt, ihre Quellen sind wichtige Wasserresourcen für das Weidevieh und sie beheimaten wichtige essbare und pharmakologisch nutzbare Pflanzenarten. Zwischen 1930 und 1950 wurden alle größeren Moorgebiete entwässert oder ihr Abflussverhalten durch Dämme und Wasserspeicher reguliert, die geschätzten Verluste an Moorflächen während dieser Periode betragen 10.000 ha. Die verbleibenden Moore sind nach wie vor durch Übernutzung, Schadstoffeintrag und andere Störungen stark gefährdet. Am 6. Juli 1993 trat Armenien der Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten bei und nominierte die Seengebiete Sevan und Arpi als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung. Damit stehen auch etwa 1.700 ha Moorflächen unter dem Schutz der Ramsar Konvention. Trotzdem sind Moore bei den Naturschutzgebieten des Landes unterrepräsentiert; lediglich 2 ha Moore um den Waldseee Parz-Litch im Dilijan National Park stehen unter strengem Schutz. Die Reste des früher berühmten Gilli Sees befinden sich in der Wirtschaftszone des Sevan Nationalparks und seine Umgebung ist heute Ackerland. Erst kürzlich genehmigte die GEF einen Betrag von US$ 963.708,- zusätzlich zu US$ 937.600,--, die von Armenien aufgebracht werden müssen, für die Renaturierung des Gilli Sees inklusive der Moore in seinem Umfeld.