In den Regionen Weißrusslands entstand auf Grund der unterschiedlichen Bedingungen für die Torfbildung eine große Vielfalt an Moortypen verschiedener Größe und Torfmächtigkeit, die ursprünglich etwa 2,939.000 ha, das sind 14.2% der Landesfläche, bedeckten. Die weißrussischen Experten klassifizierten die Moore auf Grund ihrer Wasser- und Nährstoffverhältnisse in Kombination mit der torfbildenden Vegetation. Drei Grundtypen ergaben sich aus diesem Ansatz: eutrophe Niedermoore, meso- und oligotrophe Übergangsmoore und oligotrophe Hochmoore. Der Anteil der Niedermoore beträgt 81,6% (2,103.800 ha), der der Übergangsmoore 3,4% (106.200 ha) und der der Hochmoore 15.0% (333.700 ha). Die Notwendigkeit, Moore in Weißrussland zu schützen, ergibt sich einerseits aus ihrer Bedeutung für die Landschaft, andererseits aus dem großflächigen Torfabbau und der Drainage der Moore für die Landwirtschaft. Bereits 40% der ursprünglichen Moorfläche ging auf diese Weise verloren - mit den entsprechenden Folgen für die Stabilität der ökologischen Prozesse. Viele einzigartige Moorlandschaften und Einzelobjete mit ihrem Beitrag zur Biodiversität wurden vollständig zerstört. Erst in neuerer Zeit wurde man darauf aufmerksam, wie wichtig die Rolle der Moore für die Erhaltung der landschaftlichen Diversität, als Kohlenstoffspeicher und damit als Klimaregulatoren aber auch als wichtigste Landschaftselemente zur Regulierung und Reinhaltung des Wassers ist.