Die Bedeutung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für die alpinen Gewässer

München

2005

S. 213-218

6 Abb., 10 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200127196

Die WRRL vom Jahr 2000 hat einen europäischen Gewässerschutz zum Ziel, der den Schutz der Wasserqualität und den ökologischen Zustand der Gewässer umfasst. Sie betrachtet die Gewässer mit ihren Einzugsgebieten und gilt für alle oberirdischen Gewässer von wasserwirtschaftlicher Bedeutung und das Grundwasser (DER RAT DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN 2000). Die Gewässer werden in Wasserkörper eingeteilt. Die Gewässer im alpinen Raum sind, mit Ausnahme des Geschiebes, oft weniger durch Stoffeinträge aus den Einzugsgebieten belastet, als durch Aufstau, Ausleitungen zur Nutzung der Wasserkraft oder durch massive Verbauungen zum Schutz von Siedlungen, Verkehrswegen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die WRRL bemisst den guten Zustand, der nur wenig vom sehr guten, d.h. dem weitgehend natürlichen Zustand, abweichen soll, an den biologischen Komponenten Fische, Wasserpflanzen, Makrozoobenthos und Algen. Grundlage für die Bewertung ist die Auswertung vorhandener Daten und ein ergänzendes Monitoringprogramm. Wird der gute Zustand nicht erreicht, so sind in den Bewirtschaftungsplänen Maßnahmen vorzusehen, um die Belastungen abzubauen. In den vergangenen Jahren wurden von verschiedenen Ländern auch für die alpinen Gewässern Gewässerbetreuungskonzepte oder Gewässerentwicklungspläne erarbeitet und umgesetzt. Die dabei gewonnenen Erfahrungen zur strukturellen Aufwertung ausgebauter Gewässer, zur naturnahen Gewässerentwicklung, Wiederherstellung der Durchgängigkeit und zur Bemessung eines ökologisch ausreichenden Mindestabflusses bieten eine gute Grundlage zur Umsetzung der WRRL. Die geforderte Beteiligung der Öffentlichkeit bietet die Chance, auch in Zeiten leerer Kassen das Verständnis für den Schutz und die ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer bei Gemeinden, Nutzern und Anwohnern zu fördern.