Nationale Verantwortlichkeit und Rote Listen - Carabus nodulosus als Fallbeispiel für die Zusammenführung von Verbreitungsdaten und Gefährdungssituation und die damit verbundenen Probleme

Bonn

2004

S. 235-254

3 Abb., 48 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200127027

Die Einschätzung der Verantwortlichkeit eines Landes für den weltweiten Erhalt von Arten betont die Notwendigkeit einer internationalen Perspektive beim Schutz von Biodiversität. Mit einer Kombination aus Verbreitungsdaten einer Art und Informationen zu ihrem Gefährdungsstatus sollen Taxon übergreifend einheitliche, gerechte Kriterien zur Anwendung kommen, die z.B. in Deutschland bedeutende Artenvorkommen identifizieren sollen. Für diese Vorkommen lässt sich eine erhöhte Verantwortung für die Überwachung ihrer Gefährdungssituation und für ihren Schutz ableiten. Als Beispiel für eine Art, für die Deutschland aufgrund ihrer weltweiten Gefährdung eine besondere Verantwortung besitzt, wird der Laufkäfer Carabus nodulosus vorgestellt. Exemplarisch wird eine Einschätzung der deutschen Verantwortung vorgenommen und auf damit verbundene Schwierigkeiten eingegangen. So ist z.B. für eine ausbreitungsschwache Art mit geografisch separierten Lebensräumen die Bezeichnung "geschlossenes Areal" und die Annahme von Genfluss im Hauptareal problematisch. Der Umgang mit der Wahl der taxonomischen Einheit bzw. des Artkonzeptes und mit unzureichender Datengrundlage wird ebenfalls diskutiert.