Grundlagen und Werkzeuge der Arealkunde für naturschutzfachliche Verantwortlichkeitsbewertungen

Bonn

2004

S. 25-37

6 Abb., 18 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200127015

Biogeographische Schutzverantwortlichkeit kann definiert werden als relative Bedeutung der regionalen Vorkommen für die weltweite Erhaltung der Art in ihren Lebensräumen und für die Gewährleistung phylogenetisch relevanter Evolutionsprozesse. Ökogeographische Analysen von Gesamtarealen bieten dafür die Möglichkeit, naturschutzrelevante Eigenschaften und Merkmale von Arten und Arealen zu erfassen, zu vergleichen und zu beurteilen. Die Auswahl und Skalierung der Bewertungskriterien selbst verlangt nach klaren konzeptionellen Vorstellungen zu Struktur und Funktion von Arealen. Ein auf dem ursprünglichen Konzept der ökologischen Nische beruhendes Arealmodell wird vorgestellt. Die Möglichkeit Methoden und Werkzeuge der Arealkunde für die Einschätzung arealbezogener Schutzrelevanz einzusetzen, wird durch die Qualität der Situation floristischer Verbreitungsdaten grob umrissen. Bezugnehmend auf das vorgestellte Arealkonzept und die Heterogenität der Datenlage werden Möglichkeiten und Methoden der Erfassung und Analyse von Arealeigenschaften dargestellt und erläutert.