Standardsignatur
Titel
Landschaftszerschneidung in Hessen : Entwicklung, Vergleich zu Baden-Württemberg und Trendanalyse als Grundlage für ein landesweites Monitoring
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
S. 293-300
Illustrationen
5 Abb., 23 Lit. Ang., 1 Karte (Beil.)
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200126751
Quelle
Abstract
Die Siedlungs- und Verkehrlsfläche hat in Deutschland in den vergangenen Jahren weiter zugenommen, weil gesellschaftspolitisch der Bedard nach einer hohen Mobilität und globaler Vernetzung besteht. Die ökologischen Negativfolgen für Arten und Lebensräume sind jedoch vielfältig und seit langem bekannt. Aus ökologischer Perspektive müssen dringend Handlungsziele definiert werden, um die Flächenzerschneidung in Zukunft zu begrenzen. Jaeger (2000) entwickelte den Zerschneidungsindex effektive Maschenweite und legte hiermit einen handhabbaren Umweltindikator vor, der derzeit in mehreren Bundesländern in Gebrauch ist, um den Zustand und die Entwicklung der Flächenzerschneidung zu dokumentieren. Die vorliegende Untersuchung liefert in einer landesweiten, quantitativen Analyse konkrete Zahlen zur Landschaftszerschneidung in Hessen und zieht einen ersten Vergleich zu den Entwicklung in Baden-Württemberg. Beschrieben werden die historische Siedlungsexpansion und die Verdichtung des hessischen Verkehrswegenetzes in sechs Zeitschritten von 1930 bis 2002. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zerschneidung seit 1930 kontinuierlich zugenommen hat. Eine differenzierte Betrachtung der 26 Landkreise und 59 Naturräume weist starke räumliche Unterschiede aus. Der heutige Zustand verdeutlicht die Besiedlungsgeschichte entlang der Flusstäler und -auen, wohingegen die hessischen Mittelgebirgslagen später besiedelt wurden und bis heute noch am wenigsten zersiedelt sind. Mit den vorliegenden Zahlen sind weiterführende Untersuchungen zu den langfristigen Effekten von Flächenzerschneidung auf das Vorkommen von Tierarten möglich. Sie sind eine wichtige Datengrundlage für ein landesweites Monitoring der Zerschneidung und ermöglichen eine Erfolgskontrolle von politischen Maßnahmen, um die Landschaftszerschneidung in Zukunft einzuschränken.