Standardsignatur
Titel
Rates of soil creep, worldwide: weak climatic controls and potential feedback
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
S. 353-372
Illustrationen
5 Abb., 53 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200126677
Quelle
Abstract
Die Solifluktionsrate bestimmt die Geschwindigkeit, mit welcher das Abtragungsprodukt von den Hängen den Fließgewässern über längere Transportwege an der Erdoberfläche zugeführt wird. Folglich beeinflusst die Solifluktionsrate die Reliefgenese und den Eintrag des terrestrischen Abtragungsproduktes in die Flüsse und eventuell in die Ozeane. In diesem Artikel stellen wir Daten zusammen, die bereits in der Literatur verfügbar sind und ein globales Verteilungsmuster repräsentieren. Von digitalisierten Solifluktionsprofilen werden allgemeine quantitative Aussagen zur Solifluktion abgeleitet, die einen Vergleich der Solifluktionraten (= volumina) der in der Literatur vorgestellten Studien zulassen. Wir untersuchen auch die Variation der Kriechraten im Verhältnis zum Klima und diskutieren mögliche Zusammenhänge zwischen dem Klima und dem Solifluktionsvolumen. Signifikante Kriechraten sind weltweit nachweisbar und werden durch komplexe physikalische und biologische Prozesse determiniert. Die große Spannbreite der Solifluktionsvolumina an einem Standort lässt eine Abhängigkeit des Volumens von der Hangneigung nicht erkennen, wobei sich die Frage nach dem Einfluss des Klimas stellt. Es gibt Hinweise auf eine Korrelation der Solifluktionsrate mit dem Klima am jeweiligen Standort, was aber zum jetztigen Zeitpunkt nicht bewiesen werden kann. Es wird vermutet, dass die hohen Abtragungsraten (in kälteren Klimaregionen) für globale Klimaänderungen mitverantwortlich gemacht werden können. Eine globale Temperaturerhöhung kann beispielsweise die Bindung des atmosphärischen CO2 an der Erdoberfläche durch abgeschwächte solifluidale Abtragung verringern. Das geschieht durch zwei pedogene Prozesse, die dann mit geringerer Intensität ablaufen: Die Mineralverwitterung, die in Kombination mit Oberflächenprozessen frische mineralische Oberflächen erzeugt und der Transport des Kohlenstoffs, der in den Böden zwischengelagert ist, zu den Kohlenstoffendsenken.