Der Rohstoff Holz Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Holzverarbeitung in Oberösterreich und Salzburg

Linz

2005

S. 215-223

17 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200126643

Der Werkstoff Holz ist mit der Entwicklung des Menschen eng verbunden und stellt seit Jahrtausenden einen wesentlichen Energieträger, ein bedeutendes Baumaterial und einen wichtigen Werkstoff dar. Nach einer Verknappung des Rohstoffes im Zuge von Übernutzungen für die Salinen und das Hüttenwesen im ausgehenden Mittelalter wurde bald der Gedanke der "nachhaltigen Forstwirtschaft" geprägt. Erst im 19. Jahrhundert begann man, den Werkstoff industriell zu nutzen. Die Folge war eine rasante Entwicklung der Sägeindustrie und speziell in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfassende Investitionen in die Entwicklung und die Produktion von Holzwerkstoffen. Die gegen Ende des 20. Jahrhunderts durchgeführte Rationalisierungswelle in Forstbetrieben und die intensivierte Investitions- und Forschungstätigkeit der Holzindustrie halfen mit, innovative und standardisierte Produkte zu erzeugen und damit den Holzanteil am Bauvolumen zu steigern und auch weiter entfernte Märkte zu bedienen. Derzeit ist die österreichische Forst- und Holzwirtschaft eine der innovativsten der Welt. Wenn es gelingt, durch intensive Forschungstätigkeit intelligente High-Tech-Produkte aus Holz oder -verbundwerkstoffen, funktionierende Systemlösungen für den Holzbau und verbesserte logistische Abläufe bei der Holzernte und Holzbereitstellung zu entwickeln, dann steht die gesamte Branche angesichts der seit Jahrhunderten praktizierten, nachhaltigen und ökologischen Grundsätzen verpflichteten Familienforstwirtschaft und den dadurch vorhandenen enormen Rohstoffvorräten im Inland vor einer großen Zukunft, die es gemeinsam zu gestalten gilt.