- Standardsignatur13200
- TitelOpportunitätskosten des Waldschutzes in den Tropen
- Verfasser
- ErscheinungsortFrankfurt am Main
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 83-102
- Illustrationen12 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200126523
- Quelle
- AbstractZur Ermittlung der an Verzichten auf Pro-Kopf-Einkommen und Bruttoinlandsprodukt gemessenen Opportunitätskosten der Waldnutzung in den Tropen wurde einleitend eine Wachstumsgleichung geschätzt, die aus einer Erweiterung des neoklassischen Grundmodells abgeleitet wurde. Aufgrund der Effizienz des geschätzten Ansatzes stehen damit theoretisch abgesicherte und empirisch gehaltvolle Determinanten wirtschaftlichen Wachstums zur Verfügung, die als Transmissionsmechanismen zwischen Waldschutz und wirtschaftlicher Entwicklung dienen können. Insgesamt vier Waldschutzwirkungen wurden untersucht. Für die 65 Entwicklungsländer in den Tropen wurde einleitend regressionsanalytisch geprüft, ob sich aufgrund der im Tropengürtel fortschreitenden Entwaldung und der damit einhergehenden Qualitätsverluste von Umweltmedien negative Rückwirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung beobachten lassen. Im Ergebnis zeigte sich, dass auf der Ebene der Nationalstaaten ein solcher Nachweis nicht geführt werden kann. Der Schwerpunkt dieses Beitrages liegt auf der Untersuchung binnenwirtschaftlicher Effekte des Waldschutzes. Um die Größenordnung der durch Waldschutz entstehenden Opportunitätskosten abschätzen zu können, wurde unterstellt, dass alle 65 Volkswirtschaften zu Waldschutzmaßnahmen greifen, die zu einer Reduktion der forst- und holzwirtschaftliche Wertschöpfung sowie der Erlöse aus der Ausfuhr von Holz und Holzwaren von je 10% führen. Als Transmissionsmechanismus zwischen Waldschutz, Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum wurde die heimische Ersparnis identifiziert. Sie speist sich - in Analogie zur absoluten Einkommenshypothese - aus gesamtwirtschaftlicher Wertschöpfung und ist eine wichtige Determinante wirtschaftlichen Wachstums. Mit Hilfe der Regressionsanalyse wurde der Zusammenhang zwischen heimischer Ersparnis und den Wertschöpfungen von Forst- und Holzwirtschaft untersucht. Die Wertschöpfungen weiterer Waldnutzer konnten aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit der für die Analyse notwendigen Daten nicht weiter berücksichtigt werden. Unter der Regression zeigte sich ein überproportional großes Potential der holznutzenden Branchen, insbesondere der Holzwirtschaft, durch ihre an der Wertschöpfung gemessenen wirtschaftlichen Aktivitäten zur Mobilisierung gesamtwirtschaftlicher Ersparnis beizutragen, was auf die besonders ausgeprägten vor- und rückwärtigen Verkettungen dieser Branche zurückgeführt wurde.
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