Standardsignatur
Titel
Ecologia degli incendi nella Svizzera sudalpina: effetti su suolo, vegetazione e fauna
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2005
Seiten
S. 338-344
Illustrationen
8 Abb., 24 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200126200
Quelle
Abstract
Die Alpensüdseite ist die am häufigsten von Waldbränden betroffene Region der Schweiz. Das Verständnis über die Effekte des Feuers auf die Hauptkomponente des Ökosystems (Boden, Flora und Fauna) ist von grosser Wichtigkeit, um mögliche Gegenmaßnahmen zu planen und um die Fachleute sowie das breite Publikum korrekt zu informieren. Der Aufsatz vermittelt eine Synthese der bis heute erworbenen Kenntnisse über die Waldbrandökologie auf der Alpensüdseite der Schweiz. Auf Bodenebene eliminiert das Feuer die oberflächliche Biomasse und kreiert eine Schicht aus Asche, welche die chemisch-physischen Eigenschaften des Bodens modifiziert, indem sie diese vorübergehend wasserundurchlässig gestaltet. Im Falle von Regen erhöhen sich der oberflächliche Abfluss sowie die Wassererosion, vor allem während des ersten Jahres nach dem Feuer. Die Vegetation erlebt, nach einer vorübergehenden Erhöhung der Artenanzahl, über längere Zeit eine Verarmung der Artenvielfalt, vor allem bei wiederholten Bränden. Im Falle von einzelnen zeitlich isolierten Oberflächenbränden erfährt hingegen die Vegetationsdecke keine grossen Veränderungen. Das Feuer hat auch auf die Faune der Wirbellosen verschiedene Auswirkungen: Nach einem einzelnen Feuer bleibt die Artenvielfalt konstant, und die Gemeinschaft regeneriert sich nach 6 bis 14 Jahren. Anders im Fall von sich wiederholenden Feuern: Die Artenzahl erhöht sich und bleibt während 17 bis 24 Jahren nach dem Ereignis erhalten. Die am häufigsten vom Feuer begünstigten Wirbellosen sind jene im offenen und lichtdurchlässigen Wald: Bestäuber und Räuber, die auf der verbrannten Fläche reichlich Nahrung finden. Auf der Alpensüdseite der Schweiz wurden ausserdem über zwölf feuerliebende (pyrophile) Pflanzen-, Tier- und Pilzarten beobachtet, welche für ihre Reproduktion oder ihren Lebenszyklus vom Feuer abhängig sind. Praktisch gesehen zeigen die Resultate, dass die Brände eine Bedrohung für die Schutzfunktion der Wälder darstellen. Um die positiven Effekte des Feuers auf die Biodiversität zu erzeugen, sind gezielte Bewirtschaftungsmassnahmen denkbar, die verschiedene Entwicklungsstadien des Waldes fördern - und somit die Diversität. Bleibt trotzdem die Diskussion in Bezug auf die pyrophilen Arten offen, angesichts ihrer untrennbaren Verbindung zum Feuer.