- Standardsignatur8630
- TitelPotenziale und Szenarien für die zukünftige Biomassenutzung
- Verfasser
- ErscheinungsortStuttgart
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- SeitenS. 396-399
- Illustrationen6 Abb., 5 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200126103
- Quelle
- AbstractDas Potenzial für nachhaltige Bioenergie in Deutschland bis zum Jahr 2030 beträgt rund 800 PJ an Primärenergie aus Reststoffen sowie - je nach Szenario - bis zu 1200 PJ aus Anbau-Biomasse. Zu beachten ist bei den vorgenannten Potenzialen, dass Entwicklungen bei der Bevölkerung, den Siedlungs- und Verkehrsflächen, den Ertragssteigerungen beim Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln sowie den Energiepflanzen wie auch ein bis auf 30% anwachsender Anteil von ökologisch angebauten Nahrungsmitteln und Naturschutzflächenziele von bis zu 10% einbezogen wurden. Trotz dieser restriktiven Vorgaben ist das gesamte Energiepotenzial aus Biomasse mit knapp 2 000 PJ ein bedeutender Baustein für die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland und den nationalen Klimaschutz. Diese nachhaltigen Potenziale lassen sich allerdings nur dann realisieren, wenn gleichzeitig eine restriktive Flächenpolitik für Wohnen und Verkehr stattfindet und subventionierte Agrarexporte eingestellt werden. Die Flächenerträge unter Einrechnung der Lebenswege (inkl. Dünger usw.) und die Naturschutzaspekte von Feuchtgutlinien und Kurzumtriebsholz sind erheblich günstiger als z.B. die von Raps oder Mais-Ganzpflanzen. Auf den nur beschränkt zur Verfügung stehenden Anbauflächen sollten daher vorrangig die "nachhaltigsten" Bioenergieträger zum Einsatz kommen, wofür dringend geeignete Anreize geschaffen werden müssten. Bei der Verwendung sind die Restbiomassen i.d.R. ökologisch und ökonomisch günstiger im stationären Bereich (Strom- und Wärmebereitstellung) einsetzbar, erst nach 2010 könnte auch Reststroh über Hemizellulose-Aufschluss zu Bioethanol und Restholz über BtL-Routen effizient als Biokraftstoff verwendet werden. Bei den Anbaubiomassen wird Biogas aus Feuchtgutlinien primär in dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt, während mehrjährige Energiepflanzen vorrangig über BtL als Biokraftstoff dienen. Die Arbeiten zum Stoffstrom-Projekt werden durch Aktualisierungen der Szenario-Annahmen und Ergänzungen zur Technologiebasis bos 2007 fortgeführt. Weiterhin wird die praktische Umsetzung der Projektergebnisse in sechs Modellregionen gefördert (siehe http://www.bioregio.info). Zudem werden mit Förderung durch das BMU derzeit die Potenzialanalysen auf die EU-25-Ebene übertragen, und andere Ressorts (BMVEL, BMZ) nehmen sich den internationalen Fragen der Bioenergie vor allem unter dem Aspekt des Handels und der Biokraftstoffe an.
- Schlagwörter
- Klassifikation831.1--081.7 (Brennholz (einschliesslich Holzverwendung für Kraft-Wärme-Kopplung (Stromerzeugung)). Brenn- und Kraftstoffe, elektrische Energie usw.)
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