Verbreitung und Bestand des Bibers (Castor fiber, Rodentia, Mammalia) in der Salzachau zwischen Siggerwiesen und Oberndorf (Salzburg, Österreich)

Linz

2005

S. 787-796

1 Abb., 28 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200125487

Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war der Biber in Salzburg noch weit verbreitet. Wie im übrigen Mitteleuropa wurde es durch menschliche Verfolgung schließlich ausgerottet. 1869 wurde der letzte Biber in den Salzachauen bei Anthering erlegt. Zusammen mit den 1977 an der Salzach (Ettenau, OÖ) und 1983 bei Weitwörth (Salzburg) ausgesetzten beiden Biberpaaren bilden 35 Biber, die zwischen 1972 und 1982 im unteren Inn ausgesetzt werden, den Grundstock der heutigen Biberpopulation im Bundesland Salzburg. Dadurch wurde ein Biberbestand begründet, dessen Verbreitungsschwerpunkt in den Salzachauen nördlich der Stadt Salzburg liegt. Im Frühjahr 2004 wurde das ca. 10 km¬ große Augebiet zwischen Siggerwiesen und Oberndorf auf das Vorkommen von Bibern untersucht. Alle Biberspuren wurden aufgenommen und die Reviergrenzen abgeschätzt. Die Untersuchung ergab 8 aktuelle und zwei verlassen Biberreviere an den Bächen Oichten, Reitbach und Antheringer Bach sowie an stehenden Gewässern bei Anthering und Weitwörht. Die Revierlängen liegen zwischen 0,8 km und 2,7 km. Insgesamt konnten mindestens 5 Familienreviere festgestellt werden. Die Gesamtpopulation wird auf 27 bis 40 Biber geschätzt. In den Salzachauen besitzen die meisten Reviere eine Biberburg, Dammbauten findet man nur in 2 Revieren. Drei Familien legen Nahrungsflöße an.