- Standardsignatur12818
- TitelWandel einer Thüringer Landschaft - Wandel der Lepidopterenfauna?
- Verfasser
- ErscheinungsortLinz
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- SeitenS. 73-86
- Illustrationen12 Abb., 8 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200125472
- Quelle
- AbstractWie groß ist die Wirksamkeit dieser im historischen Kontext kurzzeitig wirkenden Landschaftspflegemaßnahmen im Jonastal - "Bienenstein"? Wenn in so kurzer Zeit bereits Auswirkungen sichtbar sind, dann vor allem folgende: Die Lokalfauna reagiert sehr elastisch, im Bereich der Artenzahlen kommt es nicht zu nachweisbaren Veränderungen. Waldarten werden zurückgedrängt, aber nicht vernichtet, da im Umland weiterhin genügend Waldbiotope unterschiedlicher Ausprägung existieren. Die gefährdeten xerothermophilen Offenlandarten und die Arten der Waldsäume (die bei den Pflegemaßnahmen erhalten wurden) haben hir ihre Überlebenschance und zeigen entweder stabile Populationen mittlerer bis hoher Dichte oder bei niedriger Abundanz Überlebensmöglichkeiten im Komplex des Gesamtgebietes "Jonastal - Truppenübungsplatz Ohrdruf". Zielgerichtete Entfernung von Gehölzen als landschaftspflegerische Maßnahme ersetzt keine alten Landnutzungsformen, führt aber zu einer ähnlich hochdiversen Fauna wie frühere extensive Nutzung, wenn die Krautschicht (Holztrockenrasen) erhalten bleibt. Generell hat sich gezeigt, dass die dramatische Veränderung der Waldanteile im Untersuchungsgebiet seit der letzten Eiszeit durch Rodung, die unterschiedliche Nutzung durch extensiven Weinbau, Waidanbau, Waldweide, Hutung, ebenso wie die Reliefveränderung durch Sprengungen beim Stollenbau zu militärischen Zwecken im 2. Weltkrieg keine nachteiligen Einflüsse auf die Vielfalt einer Fauna hatte, die mannigfachem Wechsel der Biotopmosaike unterworfen war. Jedoch fand im Gebiet niemals großräumige Flurbereinigung statt. Es gab kaum massiven Einsatz von Agrochemikalien. Veränderungen können zum Teil infolge klimatischer Schwankungen vermutet werden, zum Teil dem Eintrag von Nährstoffen aus der Luft in den letzten Jahrzehnten zugeordnet werden. Letzteres spiegelt sich in der Ausbreitung nitrophiler Säume und dem Eindringen stickstoffliebender Pflanzenarten in Randbereiche der Trockenrasen wieder. So divers das Landschaftsbild und die zeitliche Landnutzung waren und teilweise noch sind, so divers ist auch heute noch die Lepidopterenfauna.
- Schlagwörter
- Klassifikation913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])
145.7x18 (Lepidoptera)
[430] (Deutschland, 1990-)
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