- Standardsignatur12142
- TitelDouglasie in polnischen Wäldern : Produktionspotential, ökologische Forderungen, Biologie
- Verfasser
- ErscheinungsortTrippstadt
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- SeitenS. 37-134
- Illustrationen28 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200125070
- Quelle
- AbstractAus der Gesamtzahl von 1136 Douglasienanbauflächen wurden 90 gewählt, die sich im Laufe von 50 bis 100 Jahren unter variablen Klimabedingungen Polens zu hochwertigen Beständen entwickelt haben. Den Untersuchungen nach übertreffen sie mit ihrer gemessenen Massenleistung des stehenden Endbestandes von 640 Fm/ha in 80 Jahren fast alle einheimischen Baumarten (den besten Fichtenbeständen gleich, Kiefernbeständen mit 30% überlegen). Der Maximalvorrat der Douglasie von 850 Fm/ha liegt nahe bei dem der hervorragenden Tannenbestände. Gemäß den Mc Ardle'schen-Ertragstafeln von 1961 liegt die Leistung der Douglasie in Polen überwiegend im Rahmen der III. bis IV. Bonitätsklassen für die Staaten Washington und Oregon, d.h. für die guten Standorte in ihrem Heimatland. Höhen, die der oberen Grenze der II., amerikanischen Bonitätsklasse entsprechen, wurde in Krosno b. Wislok (41 m in 37 Jahren), Lesko (35 m in 50 Jahren) und Kamien Pomorski (35,5 m in 35 Jahren) erreicht. Andere strukturelle Merkmale der Versuchsbestände und zwar die Mittelhöhe (28,5 m bis 39 m in 88 Jahren), der Mitteldurchmesser (35-38 cm) und die Kreisfläche (30-65 qm/ha) bestätigen den guten Anbauerfolg der Douglasie. In den tieferen Lagen in den Sudeten, Karpaten und in der Ostsee-Küstenzone gleichen diese Werte den besten englischen Bonitätsklassen (Hummel und Christie 1953) oder übertreffen diese sogar. Die mittleren Werte der obererwähnten Ertragsdaten stimmen für das ganze Land mit der I. und II. Bonitätsklasse von Kanzow (1937) überein. Bei Bonitierung nach den Ertragsklassen von Hengst (1958) schneiden die Douglasienbestände in: Krosno, Duszniki, Ujsoly, Stary Krakow, Lesko, Kamien Pomorski, Kowary, Gniewowo, Pokrzywno, Rogow, Brody, Bialy Bor, Wirty, Lubawka, Dolica und Miradz als die besten in Polen ab. Für den Anbau der Douglasie geeignete Klimabedingungen findet man in tieferen Gebirgslagen in den Sudeten und Beskiden und in den durch die Ostsee beeinflussten Küsten- und Diluvialgebieten (wo der Koeffizient der Ozeanität die Werte von 30 bis 56,3 erreicht). Die älteren Douglasienbestände sind gegen extrem tiefe Wintertemperaturen und Frühfröste unempfindlich. Es scheint, dass man es in diesen Beständen mit wertvollen frostresistenten Überlebenden der Ausgangspopulation des Küstentyps zu tun hat, die durch die Milieudruck selektiert wurden. Häufig jedoch unterschätzt sind die Schäden, die an den Douglasien durch Spätfröste verursacht werden. Sie führen oft zum Erfrieren der Blütenbestände und zur Herabsetzung des Samenertrages. Die Standortsansprüche der Douglasie steigen mit dem Sinken des ozeanischen Klimaeinflusses. Sie wächst am besten auf strukturreichen Böden mit guter wasser- und Luftkapazität und wesentlichen Anteilen von abschlämmbaren und Schlufffraktionen. Dazu gehören hauptsächlich die Geschiebelehme mit einem 0,8 m tiefen sandigen Oberboden und die lehmigen Sande sowie lockere Schwemmsande auf Schluff-Unterlage und die Moränenböden mit Sand und Skelettstruktur in Wechsellagerung. Die Douglasie ist hinsichtlich des Bodentyps, der Bodengattung und der Bodenart sehr tolerant. Sie weist dagegen diese Toleranz nicht auf, wenn es sich um die physikalischen Eigenschaften des Bodens handelt. Im Gebirge (Karpaten, Sudeten) sind das Wachstum und die Vitalität der Douglasie vom Relief, der Gründigkeit des Bodens und der Art des Bodensubstrats abhängig. Die höchsten Leistungen wurden in den Synklinen und Mulden der Gebirgstäler und auf den nördlichen und östlichen Hängen festgestellt, auf Böden, die auf einer Kreide- oder Granitunterlage bzw. auf Grauwacken-Schiefern entstanden sind. Die gute Anpassung des Systems gebündelter Nebenwurzeln an Gebirgsstandorte ist zu unterstreichen, wofür das Fehlen von Windwürfen ein guter Nachweis ist. Einen rentablen Douglasienanbau erzielt man auf Standorten der Buchenwaldassoziationen der Karpaten (Dentaris glandulosae Fagetum) und des Tieflands (Melico-Fagetum), die ein schnelles Wachstum und eine gute Holzqualität gewährleisten. Das Einbringen der Douglasie in den natürlichen Bereich der besten Herkünfte der Fichte und Weißtanne ist jedoch nicht begründet, weil es dem Prinzip, die ursprünglichen Vegetationsgesellschaften möglichst ungestört zu erhalten, zuwider läuft. Der Anbau der Douglasie scheint zur Steigerung der Produktivität am zweckmäßigsten auf den Standorten der sog. "Frischen Kiefernwälder" (Vaccinio myrtilli-Pinetum) im Gebiet der Ziemia Lubuska, wo die ursprünglichen Pflanzengesellschaften weitgehende Deformation aufweisen und die Kiefernmonokulturen zu einer Degradierung des Bodens geführt haben. Im trockenen Klima dieser Gegend wächst die Douglasie, sogar auf lockeren Sanden mit gewissem Anteil von abschlämmbaren Teilen und Schlufffraktionen (Brojce, Kozuchow) oder mit nicht zu tiefen Grundwasserspiegel besser, als die benachbarten Kiefern, Fichten und anderen einheimischen Baumarten.
- Schlagwörter
- Klassifikation232.11 (Versuche mit Holzarten (einschl. Anbauversuchsflächen, Exotenversuche usw.))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
561 (Zuwachs an Höhe, Durchmesser, Grundfläche, Form und Qualität)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
181.2 (Beziehungen zum Klima. Akklimatisation. [Siehe vorzugsweise Untertitel von 4; Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt siehe 181.45])
232.311.1 (Samenjahre, Samenerträge)
[438] (Polen)
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