Konsequenzen aus dem Hochwasser August 2002 - das neue Landeshochwasserzentrum

2005

S. 143-147

9 Abb., 4 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200124198

Im Landeshochwasserzentrum sind nach dem Hochwasser 2002 zahlreiche Aktivitäten vorgenommen worden, um allle Betroffenen zukünftig besser vor einer Hochwassergefahr warnen zu können. An erster Stelle wurde die Betriebssicherheit der Pegelstationen über die redundante Ausrüstung der Messwerterfassung und Datenübermittlungswege erhöht. Weiterhin erfolgte eine Optimierung der Organisationsstruktur des Hochwassernachrichtendienstes. Mit dem webbasierten Daten-, Prognose- und Informationsmanagementsystem wurde im Landeshochwasserzentrum ein System aufgebaut, mit dem die zentrale und redundante Speicherung aller Daten und Dokumente sowie bei Eintreten einer Hochwassersituation die automatische Alarmierung aller Beteiligten erfolgt. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Verbesserung der Hochwasservorhersagemodelle und hier die detaillierte und genaue Hochwasservorhersage für Gewässer mit kleinen Einzugsgebieten. Voraussetzung hierfür sind das zeitnahe Anliegen der gefallenen Niederschläge sowie die verbesserte Niederschlagsvorhersage. Ab Mitte 2005 werden online die aktuellen Niederschlagswerte im Landeshochwasserzentrum anliegen. Die Vorhersagen wurden vom Deutschen Wetterdienst bisher in der Form qualifiziert, dass Wetter- und Unwetterwarnung jetzt landkreisweise sowie eine höhenabhängige flussgebietsbezogene Niederschlagsquantilvorhersage speziell für das Landeshochwasserzentrum erfolgt. Mit diesen Produkten sowie dem verbesserten Schneeschmelzmodell und Lokalmodell des Deutschen Wetterdienstes kann zukünftig auch an die Möglichkeit von längeren Vorwarnzeiten in kleinen Einzugsgebieten gedacht werden.