- Standardsignatur15199
- TitelWaldschäden und Waldzuwachs, Modelle und Expertensysteme
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1988
- SeitenS. 117-126
- Illustrationen2 Abb., 12 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200122871
- Quelle
- AbstractZwei Modellansätze, die den Zusammenhang zwischen nadelmasse und Zuwachs beschreiben können, werden diskutiert: Der klassische ertragskundliche Ansatz geht von der einfachen Vorstellung aus, daß ein solcher Zusammenhang bestehen muß, weil sonst die Bäume keine Nadeln benötigen. Von den vielen möglichen Maßzahlen für die Benadelung wird der Nadelmasse je cm2 Schaftquerschnittsfläche an der Kronenbasis der Vorzug zu geben sein, weil das Maximum dieser Kennzahl in weiten Bereichen unabhängig von Alter und Standort ist. Für die Zuwachsänderung kann einerseits die relative Differenz zu den aus dem Alterstrend des gleichen Baumes erwarteten Zuwächsen dienen, oder andererseits auch die Abweichung zu jenen Zuwächsen, die aus den Baumdimensionen, dem Alter und der Bonität geschätzt werden köanne. Diese letztere Schätzfunktion wurde aus den Stammanalysen von Guttenberg (1915) ermittelt. Zwischen diesen beiden Zuwachsdifferenzen und dem Benadelungsindex besteht ein sehr ähnlicher Zusammenhang. Obwohl nun diese Modelle nur wenig an kausaler Erklärung bieten, liegt die Genauigkeit der mit ihrer Hilfe geschätzten Zuwachsminderung in einem akzeptablen Rahmen. Der systemanalytisch-ökologische Ansatz legt mehr Wert auf die Darstellung der komplexen Zusammenhänge zwischen physiologischen und standortskundlichen Vorgängen, als auf die Genauigkeit der Schätzung von nur einer Variablen. Anhand eines Ausschnittes aus dem Modell von Bossel et al (1985) wird gezeigt, daß die dem Modell zugrundeliegenden Daten zwar in einem plausiblen Rahmen liegen, keineswegs aber für bestimmte Waldflächen mit vertretbarem Aufwand und hinreichender Genauigkeit bestimmbar sind. Das Modell POLAUSTRIA (Cabela et al, 1986), das sich mittels eines geographischen Informationssystems bei der Modellierung des Risikos von Flächen im Lehrforst der Universität für Bodenkultur auf flächenbezogene standortskundliche Informationen bezieht, zeigt daher in einem Vergleich mit den aus einer Stichprobeninventur ermittelten "Schadklassen" eine nur sehr schwache Korrelation. Am höchsten ist diese Korrelation noch dann, wenn statt kausaler Hypothesen etwa über die Ozon- oder Schwefelbelastung, nur empirische Werte des Risikos in Abhängigkeit von Baumart und Altersklasse als Modellbeziehungen verwendet werden. Die Weiterentwicklung solcher ökologischer Modelle zu Frühwarn- oder Expertensystemen für Forstbetriebe scheint daher wegen der unzulänglichen Datenbasis, und der geringen Korrelation zwischen Risikoprognose und tatsächlicher Schadklassenverteilung in nächster Zeit nicht realisierbar zu sein.
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