Kleinsäuger der Steiermark: Insektenfresser (Mammalia: Insectivora)

Graz

2003

S. 127-147

21 Abb., zahlr. Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200122333

Die Insektenfresser (Insectivora) sind in der Steiermark mit 10 Arten vertreten. Für alle Arten werden Angaben zur Horizontal- und Vertikalverbreitung gemacht. Als Grundlagen für die faunistischen, zoogeografischen und ökologischen Auswertungen dienen die Verbreitungskarten aus der Säugetierfauna Österreichs (Spitzenberger 2001), publizierte Einzelarbeiten verschiedener autoren sowie bislang unpublizierte Arbeiten. Ergänzt werden diese Daten durch eigene Aufsammlungen, die im Rahmen von naturschutzfachlich orientierten Projekten erhoben wurden (85 neue Fundpunkte). Insgesamt werden 1060 Datensätze ausgewertet. Ziel der Arbeit ist eine Zusammenfassung sämtlicher aktuell verfügbarer landesfaunistischer Kleinsäugerdaten der Steiermark zur Dokumentation des Status quo. Der Braunbrustigel (Erinaceus europeaeus) konnte in der Steiermark bislang nur im enns- und Paltental nachgewiesen werden. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in der submontanen Stufe. Der wärmeliebende Weißbrustigel (Erinaceus concolor) lebt vor allem in den südöstlichen und südwestlichen Landesteilen. Die Mehrzahl der Funde stammt aus der collinen und submontanen Höhenstufe. Die Zwergspitzmaus (Sorex minutus) ist vorwiegend in der submontanen und montanen Stufe zu finden; sie besiedelt bodenfeuchte und strukturreiche Lebensräume, in denen sie regelmäßig gemeinsam mit der Waldspitzmaus vorkommt. Die Waldspitzmaus (Sorex araaneus) ist landesweit von der collinen bis in die subalpine Stufe verbreitet und neben der Zwergspitzmaus die häufigste Spitzmausart. In der Steiermark besiedelt sie sowohl Wälder als auch waldfreie Habitate. Die Alpenspitzmaus (Sorex alpinus) ist im Bereich der Alpenkette bis zu den Steirischen Randalpen verbreitet. Sie kommt schwerpunktmäßig von der sub- bis zu montanen Höhenstufe vor; tiefer gelegene Nachweise stammen meist von Schluchtwaldstandorten. Die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus) besiedelt vorwiegend tiefergelegene Habitate in der Nähe fließender oder stehender Gewässer. Oberhalb der montanen Stufe ist sie nur mehr sporadisch anzutreffen. Die Wasserspitzmaus (Noemys fodiens) ist in allen Landesteilen der Steiermark zu finden. Die Gartenspitzmaus (Crocidura saveolens) kommt schwerpunktmäßig im Ost- und Weststeirischen Riedelland in der collinen und submontanen Stufe vor. Lokal dringt die Art bis in die Nördlichen Kalkalpen vor. Die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) ist in der Steiermark ebenfalls nur im Ost- und Weststeirischen Riedelland verbreitet. Der Maulwurf (Talpa europaea) besiedelt alle Landschaftsteile der Steiermark.