- Standardsignatur1531
- TitelUntersuchungen über Plasmolyse, Elastizität, Dehnung und Wachstum an lebendem Markgewebe
- Verfasser
- ErscheinungsortStuttgart
- Verlag
- Erscheinungsjahr1895
- SeitenS. 221-254
- MaterialArtikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200121739
- Quelle
- AbstractDie in der Arbeit geschilderten Versuche reihen sich im allgemeinen einer an den anderen so an, dass sie uns mehr und mehr der Möglichkeit nahe führen, unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen streng zu beweisen, dass Flächenwachstum gegen den Turgor möglich ist (S. 250), also mit dem letzteren nichts zu thun hat. Damit soll aber nicht etwa gleichzeitig behauptet werden, dass der Turgor keinen Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit hat; dieser Punkt ist in der ganzen Arbeit unberührt geblieben. Es soll nur soviel gesagt werden, dass der Zelle zum Wachsen aller Turgor nichts hilft, wenn sie kein Wachstumsbestreben mehr besitzt. Im ersten Abschnitt ist darauf hingewiesen worden, dass man durch Zuckerlösung jügendliche Markcylinder leicht sozusagen überplasmolysieren kann, d.h. nach eingetretener Plasmolyse geht die Kontraktion infolge Verbiegens der Zellwände noch weiter. Es hängt dies mit der verhältnismässig geringen Diffussionsgeschwindigkeit beim Durchgang der Zuckermoleküle durch die Zellulosenmembranen zusammen (S. 224). Umgekehrt bleiben bei Plasmolyse mittels heissen Wassers die Markcylinder zu lang, weil die Hitze die Zellmembranen angreift (S. 227 u. 228). Am meisten empfiehlt es sich, jugendliche Markcylinder durch Kalisalpeterlösung zu plasmolysieren. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der Elastizität der Zellmembranen. Es ist dort gezeigt, dass bei Ausschluss von Wachstum (durch Abkühlen auf + 2°C) junge Markzellmembranen sich verhältnismässig leicht überdehnen lassen, und zwar ist dabei zur Überdehnung nicht gerade eine ungewöhnlich erhöhte Turgescenz oder ein erheblicher mechanischer Zug erforderlich; es genügt eine schwächer gesteigerte, dafür aber länger dauernde Dehnung (S. 230 ff.). Diese Überdehnungsversuche haben freilich mehr Bedeutung für den Experimentator als für die Vorgänge in der freien Natur, weil hier ein Überschreiten der Elastizitätsgreze jedenfalls selten vorkommt. Zweifellos steht nach meinen Untersuchungen fest, dass der für gewöhnlich in der lebenden Zelle entwickelte Turgor nie, auch wenn er sehr lange Zeit spannend wirkt, die Zellmembranen überdehnen kann (S. 235).
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