Standardsignatur
Titel
Erhaltung forstgenetischer Ressourcen in Österreich : Aktueller Zustand - Problemfelder - Lösungsansätze
Verfasser
Erscheinungsort
Trippstadt
Verlag
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
S. 11-26
Illustrationen
15 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200120338
Quelle
Abstract
Im Jahre 1986 wurden die Institute für Waldbau und für Forstgenetik des heutigen Bundesamts und Forschungszentrum für Wald vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft mit der Durchführung des Projektes: "Beiträge zur Erhaltung der genetischen Vielfalt" beauftragt. Seitdem wurden in Österreich im Rahmen der in situ-Maßnahmen insgesamt rund 8.900 Hektar Genreservate registriert, die 312 Einheiten von Gruppen natürlicher Waldgesellschaften enthalten. Zu den ex situ-Maßnahmen zählt die Einrichtung einer Samenbank sowie die Errichtung von Klonarchiven und Samenplantagen. Letztere umfassen 21 Baumarten, 53 Herkünfte, verteilt auf 67 Plantagen mit einer Gesamtfläche von 115 Hektar. Das Projekt bedarf der Überarbeitung. Die Annahme internationaler Verpflichtungen, die Erweiterung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes, Veränderungen in der Waldschadensdynamik und in der Beurteilung künftiger Belastungen - einschließlich Klimaänderung - erfordern eine Aktualisierung der Ziele, Kriterien und Aufgaben auf der Grundlage der heutigen Einschätzung der Gefährdungspotenziale. Diese ergibt zwar keine akute Bedrohung durch unmittelbare und kurzfristig wirksame Schadeinflüsse, doch wesentliche langfristig wirkende Gefährdungspotenziale weiterhin unvermindert wirksam, jedoch beobachtet mit verminderter öffentlicher Aufmerksamkeit. Somit ist das Ziel, das auch in der ursprünglichen Fassung des Konzepts als vorrangig angesehen wurde, nämlich die Erhaltung des Anpassungspotenzials als wesentlichste Grundlage für die Sicherung evolutionärer Prozesse und damit zur Erhaltung der Ökosysteme, weiterhin uneingeschränkt gültig, und es erfährt durch die verstärkt sich abzeichnende Problematik anthropogener, rascher Änderung globaler Umweltbedingungen und durch unzweckmäßiges Verhalten zunehmende Bedeutung.