Standardsignatur
Titel
Der Große Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) als Überträger von Bläuepilzen
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
S. 19-23
Illustrationen
6 Abb., 6 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200120055
Quelle
Abstract
Sowohl rindenbrütende als auch holzbrütende Borkenkäfer sind eng mit Pilzen vergesellschaftet. Während Holzbrüter mit Ambrosiapilzen eine Symbiose bilden, übertragen rindenbrütende Borkenkäfer Bläuepilze, die zu den Schlauchpilzgattunen Ophiostoma und Ceratocystis gehören. Diese Pilze verursachen die "Bläue" des Nadelholzes. Der erste Teil dieses Beitrages bietet einen kurzen Überblick über die Symbiose von Borkenkäfern und Pilzen. Aufbauend darauf werden die Ergebnisse von Untersuchungen über die Assoziierung von Bläuepilzen mit dem großen Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) zusammengefasst. In Österreich wurden bisher 10 Bläuepilz-Arten gefunden, die mit Ips cembrae vergesellschaftet sind. Drei Arten, Ceratocystis laricicola, Ophiostoa brunneo-ciliatum und Graphium laricis wurden in großer Häufigkeit gefunden, während die 7 anderen Arten selten oder nur sporadisch aufgetreten sind. Mit Hilfe von Inokulationsversuchen konnte gezeigt werden, dass Ceratocystis laricicola pathogen gegenüber der Lärche ist und gesunde Bäume zum Absterben bringen kann. Diese Befunde deuten darauf hin, dass dieser aggressive Bläuepilz den Lärchenborkenkäfer bei der Überwindung der Abwehrmechanismen von lebenden Bäumen unterstützt und damit die Besiedelung der Bäume durch Ips cembrae ermöglicht. Der Große Lärchenborkenkäfer und der Bläuepilz Ceratocystis laricicola sind also ein Beispiel für ein Forstschutzproblem, das durch einen Käfer-Pilz-Komplex verursacht wird.