Standardsignatur
Titel
Struktubildung durch gezielte Pflegestrategien im Vergleich zur natürlichen Strukturentwicklung in Naturwäldern
Verfasser
Erscheinungsort
Göttingen
Verlag
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
S. 339-374; Kurzfassung in Reihe B (70), S. 84-87
Illustrationen
17 Abb., zahlr. Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200119457
Quelle
Abstract
Nach den derzeitigen waldbaulichen Vorstellungen entsprechen insbesondere strukturreiche, gemischte und naturnahe Wälder dem Leitbild einer nachhaltigen, multifunktionellen Waldnutzung. In diesem Zusammenhang stellen sich mehrere Fragen, die vom Teilvorhaben FO-2.2 aufgegriffen werden. Sie lassen sich vier Teilbereichen zuordnen: 1.) Quantifizierung der Strukturdiversität: Welche Methodik ist zur Erfassung der Strukturvielfalt von Wäldern und ihrer Veränderung durch Eingriffe geeignet? Die im Rahmen des Teilvorhaben zu erarbeitende Methodik soll sowohl die spezifischen Erfordernisse des Teilvorhabens berücksichtigen als auch für die forstbetriebliche Nachhaltigkeitskontrolle geeignet sein. 2.) Eigendynamische Strukturentwicklung in Buchenwäldern (Hypothesen H1a - H1c, s. Tab. 1): Inwieweit sind Naturnähe und Strukturvielfalt miteinander gekoppelt? Im Vordergrund der Untersuchungen stehen Analysen in Buchen-Natur- und Urwäldern zur strukturellen Entwicklung von Altbestand und Verjüngung, zur Charakterisierung der Lückendynamik und zur Konkurrenzdynamik. 3.) Steuerung der Strukturdynamik durch waldbauliche Eingriffe (Hypothesen H2a - H2c): Wie beeinflussen waldbauliche Eingriffe die Entwicklung der Waldstruktur? Welche Leitlinien sollten Pflegestrategien zur Entwicklung und Erhaltung stukturreicher Wälder zugrunde liegen? Zur Untersuchung dieser Frage werden Untersuchungsflächen der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt hinsichtlich der Abhängigkeiten zwischen strukturdynamik und waldbaulichen Eingriffen analysiert. 4.) Erfassung und Bewertung der Waldlandschaftsdiversität (Hypothese H3): Welche Diversität besitzt die Waldlandschaft Solling gegenwärtig und zu welchen Veränderungen wird der Waldumbau führen? Eine Analyse der aktuellen und der zukünftig zu erwartenden Landschaftsdiversität im Soling soll zur Klärung dieser Frage beitragen. Ergänzend wurde ein Vergleich der Waldlandschaften Solling und Lüneburger Heide durchgeführt, um Schlüsselfaktoren für die Entwicklung von Waldlandschaften zu identifizieren. In den ersten beiden Jahren der Projektbearbeitung standen die Entwicklung einer Methodik zur Quantifizierung von Strukturvielfalt auf Bestandes- und Landschaftsebene sowie die Datenaufbereitung und Datenanalyse im Vordergrund. Die Ergebnisse in den drei Teilbereichen eigendynamische Strukturbildung in Naturwäldern, Strukturdynamik und waldbauliche Eingriffe sowie Erfassung und Beurteilung der Landschaftsdiversität wurden im dritten Projektjahr um eine beispielhafte Analyse der Lückendynamik in Naturwäldern sowie die Auswertung weiterer waldwachstumskundlicher Versuchsreihen ergänzt. Die Gegenübertellung von Zielen und Ergebnissen zeigt, dass die Projektziele überwiegend erreicht wurden.