Lepidopterenfauna als Indikator für Diversität und Stabilität in unterschiedlich strukturierten Buchen-Fichten-Mischbeständen

Göttingen

2004

S. 171-185; Kurzfassung in Reihe B (70), S. 49-50

15 Abb., 15 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200119439

Der Waldbestandestyp Buche hat sich als deutlich individuenreicher Waldtyp herausgestellt. Die Fichtenbestände erwiesen sich insgesamt als individuenärmste Flächen. Die Vergleiche zwischen den Artenpools der untersuchten Waldbestandestypen ließen keine deutlichen quantitativen Unterschiede erkennen. Entgegen der Erwartung konnte der "Buchen/Fichten"-Typ hierbei nicht vom Arteninventar beider Baumarten profitieren. Obwohl der Bestandestyp Buche die meisten Arten aufweist, hat dieser insgesamt die geringste Diversität (nach Shannon). Dies ist auf die relativ unausgeglichene Dominanzstruktur bzw. die hohe Abundanz einzelner Arten zurückzuführen. Höhere und gleichwertige Indices erhielten der Fichten- und der "Buchen/Fichten"-Bestandestyp. Die ermittelten Ähnlichkeits-Indices zeigen vor allem bei Gegenüberstellungen der Falterfänge von Fichten- und Buchenbeständen geringe Werte bzw. geringe Ähnlichkeiten an. Der Vergleich der Buchenbestände untereinander zeigt die höchsten Ähnlichkeiten, wogegen Fichten- und Buchen/Fichten-Flächen geringere Ähnlichkeits-Indices aufweisen. Innerhalb der Buchenbestände wurden im Vergleich sehr hohe Abundanzen vo C. pudibunda L. vorgefunden. Übertragen auf den Buchenanteil der Mischbestände, wiesen sie jedoch deutlich unterproportionale Individuenabundanzen auf. L. monacha L. war in den Fichtenbeständen der häufigste Nachtfalter und bestätigt die These, dass Fichtenmonokulturen ein potentielles Kalamitätsrisiko durch diese Art beherbergen. Die laubholzschädigende "Frostspannergilde", insbesondere O. brumata, zeigte im Vergleich zu den Mischbeständen in den Buchenbeständen höhere Abundanzen. Im Buchentyp wurden insgesamt die meisten Arten der Roten Liste Niedersachsen gefangen, in den Fichtenbeständen die wenigsten. Insgesamt ist der proportionale Anteil gefährdeter Arten im Vergleich zur Betrachtung aller im Untersuchungsraum vorkommenden Makrolepidopterentaxa gering. Dies ist vor allem auf die Häufigkeit der beprobten Habitattypen in Mitteleuropa zurückzuführen. Die Ausweisung von Leit- und Begleitarten zeigte mehere typische Taxa im Buchentyp, wenige im Mischhbestand und im Fichtenbestand eine einzige Leitart.