Standardsignatur
Titel
Die "Tyrannei kleiner Entscheidungen" : Zum Dilemma kumulativer Wirkungen in der räumlichen Umweltvorsorge
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
S. 341-346
Illustrationen
4 Abb., 29 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200119363
Quelle
Abstract
Phänomene wie die forstschreitende Flächeninanspruchnahme oder der ungebremste Verlust der Biodiversität gelten als "persitente" Umweltprobleme, zu deren Verminderung die räumliche Umweltvorsorge bislang kaum beitragen konnte. Typische Eigenschaften persistenter Umweltprobleme sind die kumulative und multikausale Verursachung, verbunden mit einer eingeschränkten Wahrnehmbarkeit von Ursache-Wirkung-Zusammenhängen und indivuellen Verursachungsbeiträgen. Die raum- und umweltplanerische Regulierung der Umweltbeansprchung agiert bislang zu sehr einzelfallorientiert, als dass sie Degradationsformen, die sich aus einer Vielzahl von Eingriffen und Einwirkungen ergeben und die durch räumlich und zeitlich akkumulierende Wirkungspfade gekennzeichnet sind, wirkungsvoll gegenübertreten könnte. Anliegen dieses Beitrages ist es, aufbauend auf einer Analyse der Problematik kumulativer Umweltschadensformen Ansatzpunkte für eine wirksamere Vorsorge gegen die Entstehung oder Verstärkung kumulativer Umweltschäden herauszuarbeiten. Dazu werden zwei sicher ergänzende instrumentelle Ansätze vorgeschlagen - eine mengenbezogene "Tendenzsteuerung" und eine vorhabenbezogene "Feinsteuerung". Die Umweltprüfung für Pläne und Programme könnte dabei als ein bedeutsames strategisches Bindeglied fungieren, in dem sie eine schutzgutdifferenzierte Beurteilung der Gesamtbelastungssituation im Planungsraum leistet und auf Vorhabensebene lokalen/regionalen Kumulationseffekte stärkere Beachtung in Abwägungsprozessen zukommen lässt.