- Standardsignatur621
- TitelRekonstruktion der Kronenentwicklung von Mittelwaldbuchen
- Verfasser
- ErscheinungsortFrankfurt am Main
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 182-188
- Illustrationen5 Abb., 1 Tab., 10 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200117389
- Quelle
- AbstractDer richtige Weg zur Erziehung starken Buchenwertholzes wird seit einigen Jahren in der Forstwirtschaft kontrovers diskutiert. Einen Beitrag dazu leistete das von Wilhelm et al. (1999) entwickelte Konzept zur Erzielung starker Dimensionen in kurzer Zeit bei verminderter Rotkerngefahr, dem Beobachtungen an Buchen aus französischen Mittelwäldern zu Grunde liegen. Zum Verlauf der Kronenentwicklung solcher Mittelwaldbuchen liegen jedoch bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Es wird eine Methode vorgestellt, mit der die horizontale Kronenentwicklung von Mittelwaldbuchen nachvollzogen werden kann. Vom Längenwachstum einzelner, am Kronenrand beteiligter Äste, wird dabei auf die Entwicklung der Kronenbreite, einer der wichtigsten waldwachstumskundlichen Kenngrößen, geschlossen. Vier am Kronenrand beteiligte Äste eines Baumes werden dazu einer Astscheibenanalyse, die ähnlich wie eine Höhenanalyse im Rahmen von Stammanalysen abläuft, unterzogen. Es wird angenommen, dass das Wachstum dieser Äste bei solchen, über lange Zeiträume konkurrenzfrei erwachsenen Buchen, repräsentativ für die Entwicklung des Kronenradius ist. An fünf Mittelwaldbuchen aus dem nördlichen Lothringen wurde das entwickelte Astanalyseverfahren erprobt. Die Brusthöhendurchmesser der untersuchten Buchen lagen zwischen 84 und 95 cm, bei Kronenschirmflächen von 202 bis 356 m2. Die Entwicklung des Kronenradius konnte für jeden Baum unterschiedlich lange, im Minimum 70, maximal 90 Jahre lang, zurückverfolgt werden. Der durchschnittliche Zuwachs des Kronenradius der einzelnen Buchen betrug während dieser Zeitspanne zwischen 7 und 11 cm/Jahr. In den über dem Kalenderjahr dargestellten Abbildungen des jährlichen Radialzuwachses und des Zuwachses des Kronenradius ließen sich häufig ähnliche Trends und Phasen gleichgerichteter Zuwachsreaktionen ausmachen. Für jeden Baum konnte eine sehr straffe Beziehung zwischen dem Brusthöhendurchmesser und der zugehörigen Kronenbreite nachgewiesen werden. Um den Brusthöhendurchmesser um 1 cm zu vergrößern, verbreiterten die Untersuchungsbäume ihre Krone im Mittel um etwa 25 cm. Die Ergebnisse des entwickelten Astanalyseverfahrens sind plausibel. Bei der Anwendung auf einen größeren Stichprobenumfang kann es sicherlich wichtige neue Erkenntnisse zur Kronenexpansion von Buchen liefern.
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