Hydrologische Auswirkungen eines Klimaänderungsszenarios im Rheineinzugsgebiet

Wien

2004

S. 103-113

9 Abb., 31 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200115041

In der vorliegenden Studie werden die hydrologischen Auswirkungen einer durch Verdoppelung des CO2-Gehaltes verursachter Klimaänderung am Beispiel des deutschen Teils des Rheineinzugsgebiets untersucht. Zu diesem Zweck wird zunächst ein stochastisches Downscaling von Niederschlag und Temperatur auf Basis objektiv definierter Wetterlagen durchgeführt. Beobachtete und simulierte tägliche Druckfelder werden auf Basis von optimierten Fuzzy-Regeln in entsprechenden Zeitreihen von Wetterlagen klassifiziert, diese liefern den großräumigen meteorologischen Antrieb für multivariat stochastische Modelle für Niederschlag und Temperatur. Die generierten Niederschlag- und Temperaturzeitreihen werden als Eingangsdaten für HBV-IWS-Modell genutzt, welches an das Rheingebiet angepasst wurde. Das Downscaling des Klimaszenarios ergab ein mediterranes Klima mit bis zu 4°C wärmeren Wintern und 5-10 % geringeren Jahresniederschlägen, wobei die Häufigkeit extremer Gebietsniederschläge jedoch leicht zunahm. Die hydrologische Simulation erbrachte in allen Flussgebieten des Rheingebiets bis zu 50 % geringere Monatsabflüsse und eine bis 30 % höhere Jahresverdunstung. Die Veränderungen des Hochwassergeschehens weisen eine räumliche Differenzierung auf. In den meisten Flussgebieten ergaben sich bis zum Wiederkehrintervall von 45 Jahren reduzierte Hochwasserabflüsse, im Ruhrgebiet hingegen lag der Hochwasserabfluss der Jährlichkeit 45 für das Klimaszenario 10 % über dem Wert für das gegenwärtige Klima.