Standardsignatur
Titel
Beurteilung der hydrologischen Veränderungen in Österreich infolge globaler Klimaänderungen
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
S. 79-92
Illustrationen
11 Abb., 24 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200115037
Quelle
Abstract
In diesem Beitrag wurden vier verschiedene Regionen im Hinblick auf die Auswirkungen möglicher Klimaänderungen untersucht. Die Regionen decken unterschiedliche Klimazonen in Österreich ab und sind von unterschiedlichen Wetterlagen beeinflusst. Ebenso wurde bei der Auswahl auch auf die Höhenlage bedacht genommen. Durch die Auswahl von zwei Beckenlagen, eines Voralpengebietes und eines Gebietes in den südlichen Kalkalpen wurde auch der Schneeeffekt auf die saisonale Wasserbilanz berücksichtigt. Für die Beurteilung der Wirkungen möglicher Klimaänderungen wurde ein Downscaling Verfahren angewandt, mit dem aus großräumigen Klimasimulationen und lokalen Beobachtungen des Niederschlages und der Temperatur Zeitreihen dieser Variablen für zukünftige Situationen generiert wurden. Für die Klimasimulationen wurde das HADCM3 Modell verwendet und das Downscaling erfolgte durch Klassifikation der täglichen Druckverteilungen in 9 Wetterlagen, wobei noch nach Sommer- und Wintermonaten unterschieden wurde. Generell zeigte sich folgendes Bild: Die Zunahme der Temperatur ist in allen Gebieten deutlich ausgeprägt und liegt zwischen 2,5-4,0°C. Beim Niederschlag ist kein Klimasignal erkennbar, wenngleich saisonal Unterschiede gegenüber der derzeitigen Situation auftreten können. Infolge der Erwärmung in allen Höhenlagen gehen die Tage mit Schneebedeckung und die Frosttage deutlich zurück. Beim Abfluss zeigt sich eine Erhöhung in den Wintermonaten, eine reduzierte Schneeschmelze und im Sommer und Herbst niedrigere Abflüsse als heute. Eine Verschärfung der Hochwassersituation war im Gail- und Traiseneinzugsgebiet nicht zu erkennen. In den Tallagen (Leibnitzer Feld und Marchfeld) bewirkt die erhöhte Temperatur eine erhöhte Verdunstung und in den Sommermonaten eine deutlich reduzierte Bodenfeuchte. Ein deutliches Signal war in der reduzierten Grundwasserneubildung gegeben. Unsicherheiten bestehen derzeit noch in den Klimamodellen, die auf grund ihrer groben räumlichen Skala nicht direkt für lokale Fragestellungen genützt werden können. Ebenso bringt das Downscaling Verfahren eine weitere Unsicherheit in die Analyse ein.