Arthropoden in Kiefernforsten und jungen Umbauflächen : Bedeutung für Biodiversität, Naturschutz und Forstschutz, formuliert in acht Thesen

Berlin

2004

S. 87-94

1 Abb., 43 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200114706

Der Beitrag stellt die bisher umfangreichsten Untersuchungen über Arthropodenzönosen in Kiefernforsten vor. Dabei stehen Fragen zur Bedeutung des Waldumbaus von Kiefernreinbeständen zu Mischbeständen für Biodiversität, Naturschutz und Forstschutz im Mittelpunkt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Waldumbau in seinem frühen Stadium nur geringe Auswirkungen auf die Biodiversität besitzt. Es konnten leichte Tendenzen zu überwiegend geringeren Artzahlen in Umbaubeständen festgestellt werden, die vorwiegend auf eine Abnahme von nicht an Wäldern gebundene Arten zurückzuführen sind. Auch in Kiefernforsten bilden Totholz und aufgeklappte Wurzelteller entscheidende Kleinstrukturen zur Förderung der Artenvielfalt. Als besonders wertvoll für naturschutzfachlich bedeutsame Käferarten erwies sich stehendes, stärker dimensioniertes Totholz. An einem Beispiel in Südbrandenburg konnte gezeigt werden, dass der Waldumbau dagegen auch in seinem frühen Stadium positive Effekte für den Waldschutz hat. Der Waldumbau besitzt offenbar deutlich fördernde Wirkung auf Panzeria rudis, einem der wichtigsten Gegenspieler des Kieferngroßschädlings Panolis flammea. Es werden Ansätze vorgestellt, die es ermöglichen können, mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems Grundlagen für einen je nach Gefährdungslage differenzierten Waldumbau bereit zu stellen.