- Standardsignatur14013
- TitelProbleme der Überwachung des Gesetzes über forstliches Vermehrungsgut
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 1-27
- Illustrationen10 Abb., 38 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200113797
- Quelle
- AbstractEin Grundanliegen des Verkehrs mit forstlichem Vermehrungsgut ist die Authentizität von Angaben über dessen Abstammung. Es dient der Schaffung von Vertrauen, wenn solche Angaben einer Prüfung zugeführt werden können, und kann dazu beitragen, schmerzlichen Misserfolgen beim Anbau vorzubeugen. Ausgehend vom einfachsten Anwendungsfall genetischer Verfahren wie der Prüfung der Klonzugehörigkeit vegetativen Vermehrungsgutes werden die Kriterien erörtert, welche von einem bestimmten Baum geernteten Samen erfüllen müssen. Diese lassen sich umgekehrt zu Aussagen darüber verwenden, ob angeblich von einem Bestand geerntetes Saatgut im wesentlichen von einem einzigen Baum geerntet wurde. Die Untersuchung der in den Plastiden enthaltenen DNA kann diese Feststellung bei Laubbaumarten entscheidend stützen. Aussagen über die Abstammung von einem Bestand sind natürlich mit größeren Schwierigkeiten verbunden als solche über die Abstammung von einem Samenelter. Angesichts der durch das Reproduktionssystem verursachten Komplexität stützen sich Aussagen auch hier im wesentlichen auf das Ausschlussprinzip. Im Unterschied zu den Laubgehölzen erlauben bestimmte Eigenschaften der Koniferensamen, die Ernte im angegebenen Bestand mit etwas größerer Effizienz zu überprüfen; der damit verbundene Aufwand dürfte sich jedoch in der gleichen Größenordnung bewegen. Wie die Erfahrung bestätigt hat, bestehen zwischen dem nach verschiedenen Verfahren oder in verschiedenen Jahren geernteten Saatgut eines Bestandes Unterschiede. Angesichts neuer Befunde über die räumliche Heterogenität der in Beständen erzeugten Samen gewinnen die Entwicklungsarbeiten sowohl an den Verfahren der Stichprobennahme als auch den Ernteverfahren gegenwärtig an Bedeutung. Im Zusammenhang mit Pflanzgut spielen Rückstellprobn eine entscheidende Rolle. Schwieriger ist die Überprüfung von Angaben über Herkunftsgebiete; deren Wert ist dem damit verbundenen Aufwand gegenüberzustellen. Ein Anliegen vieler Forstleute ist sogar die Identifikation von Herkunftsgebieten. Diesem steht die in der Konzeption des Gesetzes begründete Schwierigkeit gegenüber, dass diese Herkunftsgebiete nur im falle autochthoner Vorkommen eine besondere genetische Qualität überhaupt haben dürften. Probleme besonderer Art werden durch die Untersuchung von Gemischen aufgeworfen. Auf eine Reihe methodischer Probleme wird jeweils im Sachzusammenhang hingewiesen. Darunter befinden sich die Qualität der für die Prüfung benutzten genetischen Marker. Zu den bisher üblichen Enzymgenmarkern treten jetzt die neuerdings entwickelten DNA-Marker hinzu. Vielleicht lässt die jüngste technische Entwicklung erwarten, dass diese hochvariablen Marker in naher Zukunft sogar das alleinige experimentelle Rüstzeug darstellen werden.
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