Untersuchungen zum Hormon- und Kohlenhydrat-Metabolismus in rolC transgenen Aspenklonen und deren mögliche Auswirkungen auf phytopathologische Eigenschaften
Im Zuge der Freisetzungsversuche der BFH wurden von 35S-rolC und rbcS-rolC gentechnisch veränderten (transgenen Aspenlinien) und ihren nicht-transgenen Kontrollen mehrmals im Jahr Blätter geerntet. Die Konzentration verschiedener Blattinhaltsstoffe wie Glucose, Fructose, Saccharose, Stärke sowie verschiedene Phytohormone wurde bestimmt und mit Infektionsraten phytopathogener Pilze korreliert. Für einige Blattinhaltsstoffe konnten Unterschiede zwischen Kontrollen und transgenen Linien gefunden werden. Diese Unterschiede beziehen sich nicht allgemein auf transgene Aspenlinien, sondern es handelte sich hierbei um eine besondere Beziehung zum verwendeten 35S-rolC Genkonstrukt. Die bei der rolC-Aspe gefundenen Beziehungen bestätigen Ergebnisse, die bereits mit rolC-transgenen Kartoffeln erhalten wurden. Zeitlich parallel wurden zu den Blattbeerntungen und Inhaltsstoffanalysen vergleichende Befallserhebungen der Kronenblätter gemacht. Eingeschätzt wurde der Blattbefall, der hauptsächlich durch den Erreger der Blattfleckenkrankheit Pollaccia radiosa und den Erreger des Pappelrostes Melamspora spp. verursacht wurde. Pappelrost trat im Beobachtungszeitraum etwas stärker als Blattfleckenbefall auf. Die transgenen Linien zeigten unterschiedliche Resistenzreaktionen. Gegen Pappelrost erwiesen sich zwei transgene Linien als resistenter im Vergleich zur nicht-transgenen Ausgangsform. Alle anderen Transformanden zeigten kein Resistenzverhalten. Befallsprüfungen im Labor mit artifizieller Infektion von P. radiosa führten zu signifikant korrelativen Übereinstimmungen mit dem Blattfleckenbefall im Freiland. Die Pathogenanalysen führten zum Nachweis von elf Erregern und zwei saprophytischen Pilzen, die gleichermaßen an originären wie transgenen Aspen auftraten. Positive korrelative Zusammenhänge konnten hauptsächlich zwischen der Befallshöhe der Blattfleckenerreger einerseits und der Menge an Inhaltsstoffen wie Glucose, Fructose und Abscisinsäure andererseits nachgewiesen werden. Der Pappelrostbefall korrelierte mit der Abscisinsäure- und Stärkemenge.
160.201 (Blätter und Nadeln) 160.22 (Organische Substanz) 443 (Pilze und Bakterien) 165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])