(Wild)Krankheiten sind prinzipiell eine natürliche Gegebenheit und waren und sind sicher ein wesentliches Werkzeug der Evolution. Durch die vielfältigen Einflüsse des Menschen auf die Lebensräume des Wildes wird - zumindest für eine Reihe von Wildtierarten - deren natürliche Resistenz herabgesetzt und die Krankheitsanfälligkeit gefördert. Zusätzlich zieht die zunehmende Globalisierung der Welt und der Massentourismus unabschätzbare Risken der Krankheitsverschleppung nach sich, wobei unsere bisherigen Gegenstrategien - z.B. in Form veterinärbehördlicher Einfuhrkontrollen - weiterentwickelt und verfeinert werden müssen. Dort, wo die Situation allzu weit aus dem Lot geraten ist, scheinen Gegenstrategien sinnvoll und gerechtfertigt. Dabei ist jedoch in der Regel nicht an die Behandlung einzelner Tiere gedacht, auch nicht an gebietsweisen oder flächendeckenden Medikamenteneinsatz, sondern vor allem an lebensraumverbessernde Maßnahmen und zahlenmäßige Populationsanpassungen. Nur in besonders begründbaren Ausnahmefällen bei denen es um die Anwendung größerer Schäden bzw. Gefährdung von menschlicher Gesundheit oder Tierbeständen geht, ist aus heutiger Sicht gesetzeskonformer und (wissenschaftlich) kontrollierter Medikamenteneinsatz gerechtfertigt.
156.1 (Allgemeine Wildkunde (Naturgeschichte, Krankheiten, Seuchen usw.) [Mit geeigneten Kreuzverweisen zu den Titeln 12 bis 15]) 156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907]) 149.6 (Rüsseltiere. Elefanten. Schliefer. Meerschweinchen. Röhrenzähner. Erdferkel)