- Standardsignatur13624
- TitelDie Errichtung von Grossschutzgebieten als Strategie in der Regionalentwicklung : Beispiel Biosphärenpark Großes Walsertal
- Verfasser
- ErscheinungsortDornbirn
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 161-178
- Illustrationen10 Abb., 4 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200110883
- Quelle
- AbstractIm gesamten Alpenraum werden in den letzten Jahren verstärkt Diskussionen über die Errichtung oder Erweiterung von Schutzgebieten geführt. Die Anzahl der Schutzgebietseinrichtungen hat sich in Österreich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Großschutzgebiete werden als Mittel zur Regionalentwicklung eingesetzt und sollen der Bevölkerung in den Regionen eine Erhöhung der regionalen Wertschöpfung bringen. Dieses Argument ist im bearbeiteten Großschutzgebiet Biosphärenpark Großes Walsertal ebenso schlagkräftig. Im Großen Walsertal, das ein sehr peripher gelegenes Tal in Vorarlberg ist, wurde bereits seit einigen Jahren nach Strategien zur Regionalentwicklung gesucht und seit dem Jahr 1998 wird konkret an der Errichtung des Biosphärenparks gearbeitet. Das Große Walsertal hat sechs sehr heterogene Gemeinden, die, eingebettet in steile Hänge und umgeben von hohen Bergen, seit dem 14. Jahrhundert existieren und aktuell von 3500 Menschen bewohnt werden. Das gesamte Tal ist von der Landwirtschaft geprägt, die die nun vorhandene Kulturlandschaft gestaltet hat. Die Schutzgebietskategorie "Biosphärenpark" basiert auf den Richtlinien der UNESCO, die Biosphere reserve auszeichnet, und ist seit 1997 im Vorarlberger Naturschutzgesetz verankert. Biosphärenreservate verbinden Aspekte des Naturschutzes der Kultur- und Naturlandschaft und haben zusätzlich das Ziel einer ökologisch orientierten Regionalentwicklung, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Es gibt je nach Einfluss menschlicher Nutzung eine Kern-, Pflege- und Entwicklungszone. Die Politiker im Großen Walsertal und in Vorarlberg nutzten diese Tatsache, um den ersten Biosphärenpark in Vorarlberg einzurichten. Seit 2001 ist das Tal offiziell berechtigt das Label zu führen. Es wurde ein Biosphärenparkmanagement eingerichtet und zahlreiche Projekte unter dem Label gestartet. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten, die besonders aus der Skepsis der lokalen Akteurinnen und Akteure entstanden sind, gibt es einige erfolgreiche Projekte und zahlreiche Auszeichnungen. Die Errichtung eines Biosphärenparks zur Stärkung der Region Großes Walsertal ist ein grundsätzlich richtiger Impuls für eine wirtschaftlich schwache Region, die über eine gut strukturierte Kulturlandschaft und eine engagierte Bevölkerung verfügt. Der Beschluss das Große Walsertal in das internationale Netz aufnehmen zu lassen ist, ist ein Zeichen, das Tal auch in Zukunft den Bewohnerinnen und Bewohnern zu erhalten und so noch weiteren Generationen ihren Lebens- und Arbeitsraum zu bieten.
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