- Standardsignatur4223
- TitelGrundsätze für eine ökologische Kiefernwirtschaft : Kahlschlag im Kiefernwald aus der Sicht der Naturwaldkunde, Teil 2
- Verfasser
- ErscheinungsortMünchen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 475-478
- Illustrationen3 Abb., 46 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200110768
- Quelle
- AbstractDie Abkehr von gesicherten ökologischen und betriebswirtschaftlichen Erfahrungen unter Ausschluss der Freiflächenwirtschaft hat ökonomisch und ökologisch unübersehbare negative Folgen und wird mit Sicherheit keine Bestand haben. Es gilt, sowohl für die schlechten als auch für die eutrophierten sowie degradierten Standorte umweltangepasste Betriebsformen für die Kiefernwaldwirtschaft zu entwickeln. Vom historischen Dauerwaldbetrieb Bärenthorens lässt sich generell kein Kahlschlagverbot für die Kiefernwirtschaft ableiten, sondern nur der Beweis mangelnder Eignung dieser Vorwaldbaumart für den Dauerwald. Die Kiefer ist glücklicherweise für eine Bewirtschaftung geeignet, bei der ökologische Anforderungen beispielhaft mit betriebswirtschaftlich-forsttechnischen Erfordernissen in Übereinstimmung gebracht werden können. Als Pionier regeneriert und bestockt sie die Standorte von Natur aus erfolgreich bestandesweise. Damit erfüllt sie wesentliche betriebswirtschaftliche und organisatorische Anforderungen der Forstwirtschaft mit ihrer natürlichen Veranlagung. Die defizitäre Forstwirtschaft sollte dieses Naturgeschenk annehmen, ohne dabei in die fehlerhafte Großkahlschlagswirtschaft der Vergangenheit zu verfallen. Das waldbauliche Geschick muss die Freiflächengröße dem Standort anpassen, der i.d.R. in Nordostdeutschland stark variiert. Auch in Bärenthoren setzte die selbsttätige Kiefernnaturverjüngung mit der Aufhebung der Oberbodendegradierungen aus. Die Kritik von Heinsdorf (2003), Bergmann (2003) und König (2003) an Heuer und Walter (2003), die ein generelles Kahlschlagsverbot für Brandenburg rechtfertigen, teile ich aus meiner altmärkischen Waldbauerfahrung. Die Entwicklung der zukünftig stärker auf Rentabilität und Nutzung der Naturgratiskräfte ausgerichteten Forstwirtschaft wird zweifels ohne an diesen kritikwürdigen natur- und praxifremden Vorstellungen vorbeigehen. Dafür ist der Einsatz aller ernsthaften Anhänger der ökologischen Waldwirtschaft für ein Forstwesen auf standortskundlich-naturräumlicher Grundlage unabdingbar.
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