Standardsignatur
Titel
Umweltsituation in Österreich. Wald : Sechster Umweltkontrollbericht
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 291-340
Illustrationen
14 Abb., zahlr. Lit. Ang.
Material
Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200109729
Quelle
Abstract
Trotz vielfältiger Einflüsse (Holzgewinnung, Schadstoffeinträge, Klimaerwärmung, Jagd etc.) sind die Wälder Österreichs (Flächenanteil: 47%) im Vergleich mit anderen Landstrichen relativ naturnah geblieben. Obwohl in Teilbereichen Erfolge erzielt werden konnten, legen Untersuchungen und Erhebungen den Schluss nahe, dass sich die Belastungssituation der Wälder in Österreich in Summe nicht entscheidend verbessert hat. So ist trotz zahlreicher Maßnahmen zur Verringerung der Luftverunreinigungen in den letzten beiden Jahrzehnten die Belastung der Wälder mit Luftschadstoffen teilweise immer noch hoch. Bei einzelnen Schadstoffen (z.B. Ozon) werden kritische Belastungsgrenzen, bei denen mit direkten Pflanzenschäden und Beeinträchtigungen des Ökosystems zu rechnen ist, seit Jahren überschritten. Aufgrund des Eintrages von Schwefel- und Stickstoffverbindungen ist in vielen Wäldern Bodenversauerung und Eutrophierung die Folge. Die Waldschädigung durch latente Schadstoffbelastungen ist nicht so krass sichtbar wie in teilweise überzogenen Waldschadensszenarien der 80er Jahre angenommen und aufgezeigt wurde. In der Öffentlichkeit wird der Problemkreis daher nicht mehr ausreichend wahrgenommen. Zahlreiche legistische und politische Maßnahmen und Konzepte sollen die Erhaltung der Wälder und ihrer Wirkungen gewährleisten. Die große Komplexität des Zusammenwirkens von Maßnahmen und Beeinträchtigungen unterschiedlicher Akteure erschwert allerdings häufig deren konkrete Umsetzung. Dies trifft insbesondere auf Konzepte zu, die keinen gesetzlichen Charakter haben. Auch ist eine Erfolgskontrolle mangels klarer Etappenziele mit definierten Sollgrößen schwierig. Diese Konzepte haben zweifelsohne zahlreiche sektorale Maßnahmen in die Wege geleitet bzw. im Sinne einer Leitlinie unterstützt, von einer Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen als Gesamtpaket kann jedoch nicht gesprochen werden. So ist es bis heute nicht gelungen, die seit langem geforderte Reduktion der Belastungen der Wälder durch Luftschadstoffe durch eine entsprechende Gesetzgebung (Immissionschutzgesetz mit adäquaten Grenzwerten für Wälder bzw. Novellierung der Forstschutzverordnung) zu erwirken. Um eine Umsetzung der in den diversen Programmen enthaltenen Vorgaben (z. B. Situation der Luftschadstoffbelastung) zu erreichen, ist es notwendig, diese in ein umfassendes österreichisches Konzept einer nachhaltigen Entwicklung einzubetten, das dem schonenden Umgang mit der Umwelt verpflichtet ist. Um dieses mit Leben zu erfüllen braucht es einen konkreten Umsetzungsplan mit vorgesehenen Evaluierungsschritten.